Teil 3: Weltlebenswerk (Konzept)

 Herzlich Willkommen zur

Weltkunde

– Ein Einstieg zum Handlungsfeld Nachhaltigkeit mittels 40 Fragen –

Weltkunde – Startseite – https://sinnwissen.wordpress.com/weltkunde/
Teil 1: Individueller Einstieg
https://sinnwissen.wordpress.com/weltkunde/01_einstieg/
Teil 2: Weltlebensraum (Kontext) – https://sinnwissen.wordpress.com/weltkunde/02_kontext/
Teil 3: Weltlebenswerk (Konzept) –
https://sinnwissen.wordpress.com/weltkunde/03_konzept/
Teil 4: Weltwirkung (Kompetenz) – https://sinnwissen.wordpress.com/weltkunde/04_kompetenz/

TEIL 3 | Weltlebenswerk (Konzept) | Fragen 21 bis 30

Es gibt nichts praktischeres als eine gute Theorie.
– Kurt Levin –

cropped-img_20150703_184544.jpg

Wie bereits die vorausgegangenen Teile der Weltkunde vermuten lassen, ist das Handlungsfeld Nachhaltigkeit wohl eine Lebensaufgabe. Was sind mögliche Gründe dafür, dies so zu sehen?

  1. Da es für den Planeten Erde, für die Menschheit und für viele weitere Lebewesen, die auf ihm zu Gast sind, um sehr viel geht – für viele Menschen sogar um alles – und zwar, was die Rahmenbedindungen für ein sicheres und erfüllendes Leben betrifft.
  2. Da es für jeden einzelnen von uns auch um die grundlegende Frage geht, ob man entweder ein Leben in Richtung eines notwendigen Beitrages für Planet und Gesellschaft oder eben in Richtung eines Lebens auf Kosten des Planeten und auf Kosten anderer Menschen (ein Leben auf Kosten des Planeten Erde – genauer : auf Kosten biologischer Vielfalt und stabil wirksam etablierter Lebensbedingungen für Fauna und Flora – geht zugleich auf Kosten von Menschen, und zwar auf Kosten der Menschen nachfolgender Generationen) führt.
  3. Da das Führen eines immer nachhaltigeren Lebens einmal begonnen immer wieder Kraft und Aufmersamkeit fordert und daher eine Daueraufgabe ist, die zugleich gerade deshalb ein Leben lang kaum enden kann, da diese Freude, Zufriedenheit, Wohlbefinden und Glück bereitet.

Dabei ist es hilfreich, ein nachhaltigeres Leben in ehrlicher Weise als etwas Positives und nicht als etwas Negatives anzusehen. Eine positive Einstellung zu einer nachhaltigen Entwicklung wird später hier im Abschnitt in Anlehnung an Bruch und Kunz (2009) als “Winning-the-Princess”- im Gegensatz zu einer “Killing-the-Dragon”-Perspektive bezeichnet. Wie sich bei dem Nobelpreisträger Kahneman (2012) nachlesen lässt, werden bei negativen Aussichten vergleichsweise eher mal Risiken eingegangen und bei positiven Aussichten wird vergleichsweise eher mal der sichere Weg gewählt: Positive Aussichten bezogen auf ein nachhaltigeres Leben schützen uns also vielleicht ein Stück weit davor, dass mit der Erde weiter ‘gespielt’ wird (mit positiven Aussichten sind hier glaubhafte Perspektiven angesprochen und keine reine Rhetorik, die der Verhinderung von Veränderung dient wie “Mit technologischer Entwicklung werden wir es schon ausgleichen!”, “Die Wissenschaft irrt sich mit Ihren Vorhersagen!”, “Es ist noch immer gut gegangen!”, … usw.). Positive Strategien helfen auch dabei, dass Menschen für eine bessere Welt zusammenfinden und zusammenwirken sowie gegenseitige Unterstützung und Anerkennung wirksam werden können, wozu sich bei Harre (2012) sowie Hamann, Baumann & Löschinger (2016) nachlesen lässt, und dabei, Offenheit, Kreativität sowie das Ausschau halten nach und Ergreifen von Möglichkeiten (Hamann, Baumann & Löschinger, 2016, S. 80) und insbesondere Inspiration, Engagement und Spaß zu fördern (Harre, 2012, S. 7). Positive Emotionen machen wohl kreativer, helfen beim Umgang mit komplexen Informationen, fördern Offenheit gegenüber persönlich bedrohlichen, aber möglicherweise wichtigen Informationen und sind von Vorteil für Verhandlungen (Harre, 2012, S. 20). Positive Emotionen sind in großen Dosen und unter vielen Umständen wertvoll, negative Emotionen eher in kleinen Dosen und unter weniger Umständen, wie Harre (2012, S. 21 f.) ausführt. Es bestehen Hinweise aus der Analyse des Erfolgs von Teams, dass positive Emotionen negative mindestens um das Dreifache überwiegen sollten, wobei positive Emotionen auch zu sehr überwiegen können (Harre, 2012, S. 22). In diesem Sinne können positive Emotionen und zusätzlich auch Flow-Erlebnisse einer Entwicklung in Richtung von mehr Nachhaltigkeit förderlich sein (Harre, 2012, S. 12 ff.).

Was ist in diesem Zusammenhang mit der Überschrift “Weltlebenswerk (Konzept)” und hierin mit den Begriffen Lebenswerk und Konzept gemeint? Hierbei geht es um folgendes: Natürlich könnten wir einfach Tag für Tag – auch ohne ein genaues Konzept positiv gestimmt nach vorne blickend – zunehmend nachhaltiger leben und genau dies sollte man stets im Blick haben und auch einfach tun: Daher wurde auch gleich zu Beginn im ersten Teil

Teil 1: Individueller Einstieghttps://sinnwissen.wordpress.com/weltkunde/01_einstieg/

und dort in Frage 2/Aufgabe I thematisiert, was man alles auch jetzt gleich tun kann, um nachhaltiger zu leben. Beispielsweise ist es sicherlich gut und richtig, wenn immer möglich, auf das Fahren eines Autos beispielsweise zugunsten des Fahrrades oder öffentlicher Verkehrsmittel zu verzichten. Dies ist generell für den Planeten Erde und für die eigene Gesundheit zugleich gut, insoweit Bewegung einem gut tun kann. Zugleich ist analytisches und konzeptionelles Denken wichtig, das einem hilft für eine nachhaltige Entwicklung grundlegende Fragen zu stellen und Sachverhalte zu verstehen. Im Beispiel Autofahren gerade eben kommt man auf einer analytisch-konzeptionellen Ebene zu der Einsicht, dass Fragen wie, ob man ein Auto benötigt, wie groß das Auto sein muss, mittels welcher Technologie es angetrieben wird, ob man selber ein Auto besitzen muss oder ob man auch ein Auto nach Bedarf mit anderen teilen kann (bspw. Car Sharing, Mietwagen, Taxi) etc. mindestens ebenso wichtig sind – wenn nicht sogar wichtiger -, als die Entscheidung, genau heute mal das Auto stehen zu lassen. Es geht darum, seine Lebensweise grundlegend zu überdenken. Dabei muss es gar nicht in jeder Situation und unter allen Umständen stets vernünftig sein, ein mittels fossiler Brennstoffe angetriebenes Auto jetzt sofort abzuschaffen, denn die Nutzung vieler Ressourcen des Planeten, die zwecks der Produktion genau dieses Autos in der Vergangenheit nötig war, kann man nicht mehr einfach so rückgängig machen. Aber: Man kann das Auto bewusst reduziert nutzen und sich auf wohlüberlegte vernünftige Entscheidungen vorbereiten, mittels derer Ökologie/Soziales/Ökonomie (Planet/People/Profit) auf dem Planeten Erde nachhaltig in Balance gelangen. Gerade für die langfristige Ausrichtung des eigenen Lebens und für das Treffen derart wichtiger Entscheidungen, sind analytisch-konzeptionelle Überlegungen hilfreich. Geht man für das Beispiel des Autos oben wie bspw. Janszky und Abicht (2013, S. 51) davon aus, dass “wir in der nahen Zukunft Schritt für Schritt den Antrieb unserer Autos von ressourcenfressenden Verbrennungsmotoren auf Elektromotoren umstellen”, kann es Sinn machen dies bei Entscheidungen zur eigenen zukünftigen Mobilität einzubeziehen. Das zukunftsInstitut weist E-Mobilität als Schnittstelle der Megatrends MOBILITÄT und NEO-ÖKOLOGIE in der MEGATREND-MAP (vgl. http://www.zukunftsinstitut.de/artikel/die-megatrend-map/) aus. Also, lasst Euch nicht aufhalten, jetzt gleich zu beginnen, nachhaltiger zu leben und dabei bspw. auch das Auto einfach mal – oder auch immer öfter – stehen zu lassen, aber: Lasst Euch zugleich nicht aufhalten, auch anhand des vorliegenden Abschnitts noch mehr über Nachhaltigkeit zu lernen und Euch analytisch und konzeptionell auf tragfähige große Entscheidungen in Eurem Leben vorzubereiten. Eine solche Entscheidung kann dann – um im Beispiel des Autos zu bleiben – eines Tages auch die Abschaffung eines Autos oder die Umstellung auf ein Fahrzeug mit einer anderen Antriebstechnologie sein. Hiermit ist man dann auch gut gerüstet für Entwicklungen wie mögliche Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, die beispielsweise Mitte 2016 diskutiert werden. Große Entscheidungen können vieles umfassen und sich bspw. auch auf die Mittel zur Fortbewegung, Lebensstil, Ernährung, Berufswahl und persönliche Projekte oder auf unsere Wahl in der Wahlkabine beziehen.

Für die Strukturierung unseres Denkens und Handelns können wir auf mehreren Ebenen ansetzen wie bspw. bei der Politik, in der Wirtschaft – und dort bspw. bei privaten Unternehmen – oder bei uns einzelnen Menschen, die wir für uns selber verantwortlich denken und handeln. Die deutsche Politik, die sich insbesondere auf den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), die Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle, die Daten des statistischen Bundesamtes und den Rat für NACHHALTIGE Entwicklung stützen kann, soll hier in der Weltkunde zunächst nicht im Zentrum stehen, gleichwohl nachfolgend mit der ersten Frage (Frage 21) Politik zu Beginn kurz in den Blick genommen wird. Dies ist auch wichtig, denn Fragestellungen rund um die Tätigkeit und Untätigkeit von Politik mit Blick auf Nachhaltigkeit und zugehörige Vorschläge füllen auch schon ganze Bücher wie bspw. das Buch Kann Demokratie Nachhaltigkeit? herausgegeben von Prof. Dr. Bernward Gesang (2014), der an der Universität Mannheim den Lehrstuhl für Philosophie mit Schwerpunkt Wirtschaftsethik inne hat. Mit den Ausführungen ab Frage 22 nehmen wir uns Überlegungen vor, die vor allem auf der Ebene der Unternehmen relevant sind, um dann wiederum mit den Überlegungen im nachfolgenden Abschnitt

Teil 4: Weltwirkung (Kompetenz)https://sinnwissen.wordpress.com/weltkunde/04_kompetenz

den einzelnen Menschen und seine Kompetenzen in den Fokus zu rücken. Beim Menschen und damit auch bei sich selber anzusetzen ist – Haman, Baumann und Löschinger (2016, S. 14 f.) folgend – konsequent, insoweit Menschen die gegenwärtigen Herausforderungen verursacht haben und individuelle(s) Verhalten(sänderung) zählt, um diese anzugehen. Hier kommen wir nun zunächst zu den zehn Fragen in Teil 3:

 

Frage 21: Welche Handlungslinien lassen sich insbesondere in der deutschen Politik ausmachen?

cropped-boot.jpg

Es geht hier nicht um eine detaillierte Analyse dazu, welche politischen Programme und Akteure in Deutschland gegenwärtig genau nach welchen Grundsätzen strukturiert sind bzw. handeln. Gesicherte Erkenntnisse hierzu sind sehr aufwändig zu erlangen und zudem mit einer manchmal auch nicht allzu geringen Unsicherheit behaftet, ob das, was geschrieben steht und gesagt wird, dann auch tatsächlich getan wird bzw. dem Handeln zu Grunde liegt. Daher sollen hier beispielhaft und beginnend im Jahre 2015 einige Handlungslinien der Politik aufgezeigt werden. Unter dem Link

http://sustainabledevelopment.un.org/content/documents/8778germany.pdf

findet sich die Post-2015 Agenda for Sustainable Development – Key Positions of the German Government, die – wie zu Beginn dieses Dokumentes beschrieben – Input für den UN summit September 2015 und wichtig auch für den deutschen Vorsitz der G7/8 (http://www.g7germany.de) ist. Es empfiehlt sich sehr, dieses 10-Seiten-pdf-Dokument unter dem Link oben zu lesen, gerade auch da es einen die Ziele und Aktivitäten in der internationalen Zusammenarbeit integrierenden Ansatz unter dem Stichwort “Global Partnership” präsentiert. Der G7/8-Gipfel 2015 findet in Deutschland statt (vgl. http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2014/01/2014-01-23-g8-schloss-elmau.html). Auch, wenn es sich bei den G7/8-Staaten um ein informelles Forum von Staaten handelt, macht es durchaus Sinn, von G7/8-Gipfeln wie diesem wichtige Impulse ausgehen zu lassen, denn – auch wenn hier in der Weltkunde Fragen von Schuld grundsätzlich und für sich allein genommen als wenig zielführend erachtet werden – sollte man sich folgende Liste einmal vor Augen führen:

  1. United Staates of Amerika (G8)
  2. China
  3. Russia (G8)
  4. Brazil
  5. India
  6. Germany (G8)
  7. United Kingdom (G8)
  8. France (G8)
  9. Indonesia
  10. Canada (G8)
  11. Japan (G8)

Diese Liste zeigt, dass sich unter den ersten 11 Ländern dieser Erde, die nach Matthews et al. (2014, S. 5) am meisten zur globalen Erwärmung beigetragen haben, 7 der 8 G8-Statten befinden. Unter diesem Link http://iopscience.iop.org/1748-9326/9/1/014010/pdf/1748-9326_9_1_014010.pdf ist der zugehörige Artikel einzusehen und hierin finden sich einige interessante Informationen und Abbildungen wie die zwei folgenden:

 

Geschätzte Beiträge zur globalen Erwärmung in den letzten 200 Jahren 
(gemessen in verursachter Temperaturänderung in Grad Celsius) 

Matthews_2014_I

 

Geschätzte Beiträge zur globalen Erwärmung in den letzten 200 Jahren
(gemessen in verursachter Temperaturänderung in Grad Celsius relativ zur Bevölkerungszahl)  

Matthews_2014_II

Auf Basis dieser Daten sollte man gerade von den G8-Staaten ein besonderes Engagement bei der Bekämpfung der globalen Erwärmung erwarten dürfen.

Das Statistische Bundesamt (DESTATIS) veröffentlicht Daten zur nachhaltigen Entwicklung Deutschlands gemäß Indikatorenbericht 2014 noch mit Blick auf Generationengerechtigkeit, Lebensqualität, sozialen Zusammenhalt sowie Wahrung der internationalen Verantwortung und gemäß Indikatorenbericht 2016 mit 63 Indikatoren in der Struktur der 17 internationalen Sustainable Development Goals (SDG’s) zugänglich unter

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/Nachhaltigkeitsindikatoren/Nachhaltigkeitsindikatoren.html

Mit dem Indikatorenbericht 2014 legte das Statistische Bundesamt die fünfte Bestandsaufnahme zur Entwicklung der Nachhaltigkeitsindikatoren im Zusammenhang mit den Zielsetzungen der Bundesregierung zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland vor. Mit einer Pressemitteilung mit dem Titel “Bundesregierung braucht politischen Willen für mehr Nachhaltigkeitspolitik” veröffentlicht der deutsche Rat für NACHHALTIGE Entwicklung unter dem folgenden Link:

http://www.nachhaltigkeitsrat.de/presseinformationen/pressemitteilungen/stand-nh-entwicklung-29-10-14

seine Stellungnahme zum Bericht über Nachhaltigkeitsindikatoren 2014. Weitere Aktivitäten und Stellungnahmen finden sich hier:

http://www.nachhaltigkeitsrat.de/

Die Mächtigen in der internationalen Politik werden wohl erst noch unter Beweis stellen müssen, ob nicht eine Radio-Kommentatorin bei NDR INFO vom 9. September 2014 recht behalten wird mit ihrer Aussage, dass – den Klimawandel betreffend – die Politik sich selber vom Platz gestellt hat. Ein Hoffnungsschimmer ist stets am Horizont. Dies umso mehr, als dass am 24.11.2014 Bundesminister Müller die unter dem folgenden Link einsehbare Zukunftscharta

https://www.zukunftscharta.de/files/upload/daten_bilder_zukunftscharta/Zukunftscharta.pdf

feierlich an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben hat:

Zukunftscharta

Hierin werden die großen Handlungslinien für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit und für eine nachhaltige Entwicklung verknüpft. Die Zukunftscharta, die in einem Beteiligungsprozess (offline und online) entstanden ist, gehört mit zu den Grundlagen in Vorbereitung auf die Ereignisse des Jahres 2015 (Konferenz in Paris, G7/8-Vorsitz von Deutschland). Welche Aktivitäten es zur Zukunftscharta im weiteren Verlauf der Ereignisse geben wird, kannst Du unter www.zukunftscharta.de erfahren. Zudem ist in der Zwischenzeit insbesondere folgendes entstanden:

Nationales Programm für nachhaltigen Konsum 

(vgl. die zwei Links in diesem Tweet: https://twitter.com/sinnmacht/status/704337751269883904)

und

Deutsches Ressourceneffizienzprogramm II

(vgl. http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/progress_ii_broschuere_bf.pdf)

Auch die Post-2015 Agenda des sogenannten High-level-Panels für die Vereinten Nationen kann beitragen, Orientierung für die zukünftige Ausrichtung von Politik und Gesellschaft zu gewinnen. Diese Agenda stellt Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Horst Köhler als Mitglied dieses Panels unter youtu.be/-VJ_Z82ILdI vor und sie ist unter dem Link http://www.post2015hlp.org/wp-content/uploads/2013/05/UN-Report.pdf einsehbar. In diesem Zusammenhang ist auch die Rede von Prof. Dr. Horst Köhler aus Anlass der Verleihung des Adam-Smith-Preises 2014 an ihn im Oktober 2014 durch das Forum ökologisch-soziale Marktwirtschaft (www.foes.de) erwähnenswert, die unter dem folgenden Link http://www.foes.de/pdf/2014-10-17-Adam-Smith-Preis-Rede-Horst-Koehler.pdf einsehbar ist und die man sich auch in folgendem Video ansehen kann:

 

In dieser Rede stellt Herr Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Köhler im Zusammenhang mit dem Prinzip der Kostenwahrheit insbesondere die folgenden vier Fragen

  • Welches Wachstum wollen wir?
  • Wie lassen sich die soziale und die ökologische Frage zusammenbringen, zusammen lösen?
  • Was tun wir für den Klimawandel?
  • Wohin Europa?

Auch auf dem Kongress zum deutschen Nachhaltigkeitstag (www.nachhaltigkeitspreis.de) hat Prof. Dr. Köhler als Ehrenpreisträger eine bewegende Rede mit dem Titel Nachhaltigkeit als Überlebensbedingung der Menschheit – Die Post-2015 Agenda der Vereinten Nationen gehalten, wobei ich mich über die Gelegenheit ihm persönlich zu seiner Rede gratulieren zu dürfen sehr gefreut habe:

BegegnungmitdemPräsidenten    image

Für diese Fotos hier der Quellenhinweis auf Marc Darchinger. Ebenfalls auf den Fotos zu sehen ist neben der Gattin von Herrn Prof. Dr. Köhler, Frau Eva Luise Köhler, die Leiterin Unternehmenskooperationen von Europarc Deutschland, Frau Dr. Katja Arzt (www.europarc-deutschland.de).

Diese hier nur beispielhaft aufgezeigten Aktivitäten sind sicherlich auch ein Ausdruck davon, dass Deutschland mit Blick auf Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung eine Vorreiterrolle einnehmen kann. Dies ist keine einfache Aufgabe, wie bspw. auch die Ausführungen von Herrn Prof. Dr. Eberhard Umbach in nachfolgendem Video zu einem Vortrag an der Universität Bayreuth am Beispiel der Zielsetzungen und Aktivitäten zur Energiewende in Deutschland zeigen:

 

Es lohnt sich sehr, sich einmal dieses Video anzusehen. Um das Interesse hierfür zu wecken, sei nachfolgend eine der Folien aus diesem Vortrag zitiert, die Herr Prof. Dr. Umbach in seinem Vortrag erläutert:

image

 

Besonders empfehlenswert ist vor allem auch die Zusammenfassung zum Ende seines Vortrages auf vier Folien. Auch an der Georg-August-Universität Göttingen hat Prof. Dr. Eberhard Umbach Anfang des Jahres 2015 einen ähnlichen Vortrag gehalten, der sich unter https://youtu.be/u6rgRpyaAx4 findet und in dem Prof. Dr. Umbach Deutschland eine Pionierrolle zuweist.

 

Kurz zu Europa

Für Europa sind auch Klimaschutz und Energiepolitik wichtige Themen. Das Europäische Parlament empfiehlt Links zu Klimaschutz (http://ec.europa.eu/clima/news/index_en.htm) und Energiepolitik (http://ec.europa.eu/energy/index_en.htm) (Europäische Parlament, 2013, S. 83). Auch dieser Link kann einen Einstieg bieten: http://ec.europa.eu/growth/industry/corporate-social-responsibility/index_en.htm. In der nachfolgenden Abbildung zeigt sich für einige Länder wie weit diese auf dem Weg der Erreichung von Zielen für den Anteil verbrauchter Energie aus erneuerbaren Energien für 2020 bis zum Jahre 2012 gekommen waren:

image

In der ersten Hälfte des Jahres 2016 ist die EU-Richtlinie 2014/95/EU in Deutschland bereits in Umsetzung, worüber die folgenden beiden Dokumente wertvolle Informationen bieten:

In der Stellungsnahme finden sich wertvolle Hinweise.

Kurz ein lokales Beispiel: Hamburg – HEINZ und Masterplan “Bildung für nachhaltige Entwicklung 2030”

Der Zukunftsrat Hamburg schreibt die Werte der 30 Hamburger Entwicklungs-Indikatoren Zukunftsfähigkeit (HEINZ) als Nachhaltigkeits-Check fort und titelt in seiner Pressemeldung aus dem Oktober 2013 unter dem Link

http://www.zukunftsrat.de/fileadmin/pdf/heinz/HEINZ_13_100213_neu_Pressemitteilung__2_.pdf 

als Bestandsaufnahme wie folgt: Rückschlag für Klima- und Ressourcenschutz, Fortschritte bei Bildung und Abfall. Die Daten zu HEINZ können hier http://www.zukunftsrat.de/publikationen/heinz-seit-2003.html eingesehen werden und unter dem folgenden Link

http://www.zukunftsrat.de/fileadmin/pdf/allgemeine_Veranstaltungen/2015_Nachhaltigkeitsbericht.pdf

ist der Hamburger Nachhaltigkeitsbericht 2015 zu finden (vgl. auch zugehöriges Interview mit Dr. Jochen Menzel von Jörg Rositzke unter http://www.hamburg1.de/nachrichten/23137/Wie_nachhaltig_ist_Hamburg.html).

Hamburger Masterplan „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2030“

Unter Federführung der Behörde für Umwelt und Energie wird 2017/2018 der Hamburger Masterplan „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2030“ entwickelt, der im nächsten Jahr vom Senat beschlossen werden soll. Hier finden sich einige der beteiligten Akteure vor dem Dienstsitz der Behörde neben der Flagge der UNESCO:

 

25.01.2018 Arbeitstreffen der Initiative “Hamburg lernt Nachhaltigkeit” – ein Zusammenschluss von Hamburger Behörden, Institutionen, Verbänden, Netzwerken und Personen, die in der Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung tätig sind – im Umweltamt der Stadt Hamburg. © DUK / Foto: Thomas Müller

Mit diesem lokalen Beispiel soll hier insbesondere auch verdeutlicht werden, dass Initiativen aus der Zivilgesellschaft, wie hier dem Zukunftsrat Hamburg, eine wichtige Rolle zukommt. Nach Renn (2014, S. 530 ff.) sind “die politischen Steuerungsorgane oft überfordert, Effektivität, Resilienz, Effizienz und Fairness parallel zu gewährleisten” und er entwirft in diesem Zusammenhang das neue “Modell der Governance” mit Beiträgen aus

  • Politik (Resilienz),
  • Wirtschaft (Effizienz),
  • Zivilgesellschaft (Fairness und Sozialverträglichkeit) und
  • Wissenschaft (Einsichten, Effektivität).

Hierbei übt Renn (2014, S. 531) Kritik am “Primat der Effizienz gegenüber allen anderen Kriterien. Solange Effizienz im Rahmen der Grenzen der anderen Kriterien verbleibt, ist sie für das Gelingen kollektiver Steuerungsprozesse unerlässlich. Aber sie darf nicht zum Leitkriterium mit Absolutheitsanspruch auserkoren werden.” Leiten lassen sollte man sich daher eher durch Ziele wie die

Sustainable Development goals
17 Goals to Transform Our World
www.un.org/sustainabledevelopment/sustainable-development-goals/
,

der Sustainiability Agenda der Vereinten Nationen (http://www.un.org/sustainabledevelopment/).

 

Frage 22: An welchen Konzepten des Denkens und Handelns kann man sich orientieren, um nachhaltiger zu leben?

cropped-image2.jpg

Dies ist sicherlich die Kernfrage für den gesamten Teil 3 hier und wird auch mit nachfolgenden Fragen aufgegriffen. Schon an Frage 21 oben und der zugehörigen Antwort konnten wir einiges zu den dort grün gefärbten Stichworten lernen: Betrachte die Dinge integriert, führe mittels Daten eine Bestandsaufnahme durch und lege Ziele und Aktivitäten fest bzw. gehe strategisch vor. Auch solche Punkte werden mit den nachfolgenden Fragen sicherlich noch thematisiert. Wie die Ausführungen in Teil 1 verdeutlicht haben, bezieht Nachhaltigkeit sich vor allem auch auf eine Balance von Ökonomie, Ökologie und sozialen Aspekten. Je nach Ansatz kann die Erörterung auch von sozialen und ökologischen Aspekten bereits heute zum Standard in der Ausbildung zur Unternehmensführung gehören wie sich beispielsweise bei Robbins, Coulter und Fischer (2014, S. 131 ff.) zeigt. Hier an dieser Stelle soll nun zunächst ein Begriffspaar näher vorgestellt werden, dessen Verständnis für das Denken und Handeln im Handlungsfeld Nachhaltigkeit unabdingbar ist:

Mitigation und Adaption

Diese zwei Begriffe sind derart elementar im Zusammenhang mit dem Klimawandel, dass diese sich insbesondere auch in den Bezeichnungen der drei Arbeitsgruppen des IPCC (Weltklimarat), die am fünften IPCC-Sachstandsberichts (Fifth Assessment Report: AR5) mitgewirkt haben, wiederfinden:

  • Working Group I: The Physical Science Basis
  • Working Group II: Impacts, Adaptation and Vulnerability
  • Working Group III: Mitigation of Climate Change
    (Fettdruck ergänzt)

Schaue Dir vielleicht einmal folgendes Video des IASS Potsdam (Institut for Advanced Sustainability Studies, www.iass-potsdam.de, produziert von der Climate Media Factory, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, durch das Land Brandenburg und durch FONA [Forschung für Nachhaltige Entwicklung]) an, um zu verstehen, was die Begriffe Adaption und Mitigation bedeuten, und widme Dich dann der nachfolgenden Aufgabe:

 

Aufgabe X:
Nimm
Dir Deine Notizen zu Aktivitäten, die Du Dir vorgenommen hast, vor
(vgl. Aufgaben I und VIII
, ggf. auch II und V)
und überlege Dir, welche dieser Aktivitäten auf welche Weise
mit Adaption und mit Mitigation zusammenhängen.

Neben einer Erklärung der Begriffe Mitigation und Adaption wird in diesem Video auch die grundlegende Frage gestellt, ob die aktuellen Probleme nicht auch mit Technologie zu lösen sein könnten. Doch wie das Video, das vom YouTube-Kanal des IASS (Institut for Advanced Sustainability Studies) aus Potsdam stammt, auch etwas humorig untermauert und mit Blick auf sogenanntes ‘Climate Engineering’ zeigt, ist Technologie keineswegs ein problemloser und keineswegs ein gesicherter Weg! Dies bestätigen auch Fragen, die seitens des Club of Rome mit dem Climate Engineering verbunden sind (vgl. http://www.clubofrome.de/sup2013/climate.pdf). Daher steht am Ende des Videos auch die deutliche Empfehlung, sich mit den zu Beginn des Videos erläuterten Begriffen Mitigation (“das Übel an der Wurzel packen”) und Adaption (sich auf Veränderungen einstellen/sich an Veränderungen anpassen) zu beschäftigen. Für beides kann es in Zukunft wichtig für Dich sein, dass Du Dich neuen und ungewohnten Situationen stellst und dass Dir Deine Stärken bewusst sind. Vielleicht bietet auch der folgende Song ‘Du bist der Fels’ hierzu eine Annäherung:

 

Die Empfehlung, sich auf Mitigation und Adaption zu konzentrieren, soll nicht heißen, nicht auch zugleich auf technologische Entwicklungen zu setzen, die sich beispielsweise auf Mobilität und Transport der Zukunft beziehen wie bspw.

um hier einige Beispiele zu nennen. Allerdings sollte man sich nicht darauf verlassen, dass die – wie wir gesehen haben – gegenwärtig problematischen Entwicklungen des Lebensraums Erde sich allein durch Technologie werden lösen lassen.

Neben der grundlegenden Unterscheidung von Mitigation und Adaption bietet es sich an, sich einen Überblick dazu zu verschaffen, wie sich Nachhaltigkeit aus einer Unternehmensperspektive – und hier in Verbindung insbesondere auch mit Strategischem Management – darstellt. Hierzu kann eine eigenständige Recherche im Internet dienen, die bspw. auch drei Videos mit Prof. Dr. Stefan Schaltegger umfassen kann: Vgl. Angabe in den Literaturquellen unten zu Schaltegger (2013a, 2013b) sowie Schaltegger und Dembski (2013).

Im Zusammenhang mit Überlegungen aus dem Bereich privatwirtschaftlicher Unternehmen, die den Ausführungen zu den nachfolgenden Fragen insbesondere zu Grunde liegen, scheint hier übergreifend zunächst einmal die folgende Feststellung interessant: Es scheint Unternehmen auch mit Blick auf ihre wirtschaftliche Situation wohl durchaus gut tun zu können, sich nachhaltiger auszurichten. Dies lässt sich heute aus Forschungssicht empirisch allerdings noch nicht streng absichern. Als sicherer kann wohl gelten, dass es zumindest auch aus einer wirtschaftlichen Sicht wohl nicht schaden soll, sich als Unternehmen nachhaltiger auszurichten. Es ist sicherlich gut, dies hier einmal übergreifend vorweg festzuhalten, auch wenn zugleich sicherlich die Frage mehr als berechtigt ist, ob es die Menschheit sich vor dem Hintergrund der in Teil 2 aufgezeigten ernsten Situation (https://sinnwissen.wordpress.com/weltkunde/02_kontext/) leisten kann darauf zu warten, dass Nachhaltigkeit sich aus einzelwirtschaftlicher (betriebswirtschaftlicher) Perspektive heraus als wirtschaftlich tragfähig empirisch nachweisen lässt. Sicherlich ist es gut und richtig, diese Forschung durchzuführen, aber selbst wenn die Ergebnisse hier in Zukunft deutlicher ausfallen, darf man eben nicht erwarten, dass viele Manager und Eigentümer auf Anhieb hierdurch überzeugt werden nachhaltiger zu wirtschaften und dass diese auch sofort eine nachhaltige Marschroute für das Unternehmen, für dessen Ausrichtung Sie verantwortlich zeichnen, parat haben und sofort umsetzen können. Allerdings ist die Notwendigkeit nachhaltiger zu wirtschaften bereits auch auf anderem Wege in der Betriebswirtschaftslehre angekommen, was bspw. in der Suche nach einem “Safe Economic Operating Space” (Randbedingungen zur Vermeidung irreversibler globaler ökologischer Schäden inkl. Betrachtung der Auswirkungen auf die Wohlfahrt), wie diese in den Überlegungen von Schneidewind (2011, S. 67 ff.) Raum findet, zum Ausdruck kommt. Und im Wöhe & Döring (2010, S. 4) bspw. lernen Studierende als einen zentralen Satz “Unter Wirtschaften versteht man den sorgsamen Umgang mit knappen Ressourcen.”, bei dessen Auslegung es natürlich darauf ankommt, was man genau unter “sorgsamen Umgang” versteht und wie man dies dann für das eigene Handeln wirksam werden lässt. Wie auch immer die Wissenschaft hier und an anderer Stelle in der kommenden Zeit genau vorankommt, es ist jetzt bereits Zeit zu handeln. Schauen wir uns dies nun anhand der nachfolgenden Fragen genauer an. Zuvor noch einige Hinweise: Wer sich für Gedankengut der Ökonomie mit Bezug zu Nachhaltigkeit interessiert, der kann ggf. für sich auch die ökologische Ökonomie entdecken, die insbesondere durch Gedanken zum “Raumschiff Erde” von Boulding um das Jahr 1966 als Leitmotiv geprägt wurde (Söllner, 2012, S. 251 ff.)(Höhler & Luks, 2006) und die bspw. im vierten Video in der Playlist zur Ringvorlesung Plurale Ökonomik an der Universität Bayreuth von Frau Prof. Dr. Sigrid Stagl umrissen wird: https://www.youtube.com/watch?v=zjEY-45dn2o&index=4&list=PLHcX3MybUIx5TtMbUv118ec6230mYPvHg. Zudem wird mittlerweile wahrhaftiges Engagement seitens Unternehmen als strategisch erfolgsrelevant erörtert, wie sich bspw. hier zeigt: http://www.mckinsey.com/Business-Functions/Strategy-and-Corporate-Finance/Our-Insights/How-companies-succeed-through-radical-engagement. Und ein Gedanke noch: Geht man davon aus, dass wir vor grundlegenden Veränderungen stehen, kann es gut und richtig sein sich vor Augen zu führen, dass die Bewältigung von Problemen ggf. nicht mit Standardinstrumenten, die in der Vergangenheit bzw. für andere Anwendungsfälle wirksam waren, möglich ist; sowie Christensen dies für disruptive Technologien feststellt: “[…] the solution to disruptive technologies cannot be found in the standard tool kit of good management […]” (Christensen, 2016, S. xxii).

 

Frage 23: Ist es nicht ganz einfach so, dass es einfach gut ist, sich klar darüber zu werden, was man wirklich braucht? (Suffizienz-Strategie)

cropped-img_20150403_1524121.jpg

Ja, es ist gut, sich klar darüber zu werden, was man wirklich braucht. Man entscheidet hier in Mitteleuropa im Rahmen seiner Möglichkeiten und im Rahmen des Gesetzes selbst über die Balance zwischen der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse an Nahrungsmitteln und an Besitz sowie an Dienstleistungen, die man in Anspruch nimmt, und den Folgen, die dies für den Planeten Erde hat. Zwei Beispiele: 1. Isst man beispielsweise viel Rindfleisch, so belastet dies die Erde typischerweise recht stark. 2. Wenn man ein Fahrrad besitzt und sich hiermit fortbewegt, so ist dies in punkto Nutzung der Erde sicherlich weniger belastend, als wenn man anstatt dessen ein Auto besitzt und sich hiermit fortbewegt (dies gilt übrigens auch für Elektroautos http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-01/elektroauto-energiebilanz/seite-2, wobei hier keinesfalls generell von einem Elektroauto abgeraten werden soll, wohl aber von der allzu vereinfachten Vorstellung, dass hiermit allein schon sehr viel erreicht sei). Dabei geht es hier nicht darum, Dich zu ‘bekehren’, sondern es geht allein darum, Dir zu raten, dass Du Dir stets Klarheit über die Konsequenzen Deines eigenen Handelns verschaffen solltest und Dir diese Konsequenzen bewusst machst. Hierfür ist es sicherlich ein guter Anfang, sich die Frage zu stellen, was ein gutes Leben ausmacht. Diese Frage stellen bspw. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Sigmar Gabriel zu Beginn des Jahres 2015 der deutschen Bevölkerung (https://youtu.be/vtf9uGI3j9A, https://www.gut-Leben-in-Deutschland.de).

Gedanken zu den eigenen Bedürfnissen spiegeln [im Modell einer Konfiguration von Suffizienz-, Konsistenz- und Effizienz-Strategie als Beitrag zur Lösung von Problemen der Un-Nachhaltigkeit im Unternehmenskontext wie bei Schaltegger (2013b) beschrieben] die Perspektive der Suffizienz-Strategie wider: “Lebensqualität und Lebensdienlichkeit mit weniger materiellem Konsum: “Gut leben statt viel haben” ” (Schaltegger, 2013b) (nach www.duden.de bedeutet suffizient: aus-/ zureichend). Auch zwei (plakative) Beispiele finden sich bei Schaltegger (2013) mit “Yoga statt Karibikreise” oder “Carsharing statt Autobesitz”. Auch Ansätze wie bspw. 1. der der Minimalisten, die darauf, mit wenig auszukommen, ihren Lebensstil ausrichten, 2. dem Fasten als (kurze, vorübergehende) Lebensphase abseits einer übermäßigen Nahrungsaufnahme mit ggf. langanhaltenden Wirkungen auf das eigene Leben, oder 3. einem sehr bewusst und aufmerksam ausgerichtetem Leben, wie beispielweise Mönche in verschiedenen Religionsgemeinschaften es führen, finden hier Anschluss. In der antiken Philosophie findet sich in einer Deutung der Lehren von Epikur, dass “das Ziel der Weisen mehr im fehlenden Schmerz als in der vorhandenen Lust” gesehen wird (Russel, 2001, S. 264). Derartigen Ansätzen haftet oftmals ein Eindruck von Verzicht an, der für den einen oder anderen unzumutbar erscheinen mag. Aber, mit “Verzicht”, der vielleicht mit einer Überwindung des inneren ‘Schweinehundes’ einhergeht, können vielleicht gerade auch sehr wertvolle neue Erfahrungen, die man ansonsten nicht gemacht hätte, oder andere Vorteile verbunden sein. So gewinnen bspw. beim Car-Sharing alle Beteiligten Zeit, denn es müssen nun ja insgesamt weniger Fahrzeuge gepflegt und gewartet werden, in Vergleich dazu, dass jeder ein Auto allein besitzen und nutzen würde.

Sich seiner tatsächlichen Bedürfnisse und Wünsche stets bewusst zu sein, könnte in Zukunft auch deutlich wichtiger werden, um in einer Welt, wie Janszky und Abicht (2013, S. 22-34) sie für das Jahr 2025 skizzieren, jederzeit seine Souveränität zu bewahren (Internet der Dinge, Mensch-Maschine-Schnittstelle, Sensorik, Cloud, “Verteilungskampf um das Betriebssystem unseres Lebens”).

 

Frage 24: Hat dies alles nicht auch irgendwie mit Kreislaufwirtschaft zu tun? (Konsistenz-Strategie)

cropped-img_20160103_162546.jpg

Für diese Frage kommt die Konsistenz-Strategie zum Tragen, die sich mit der Kreation geschlossener Stoffkreisläufe befasst, wobei idealerweise die Stoffe und Stoffkreisläufe nahe an den natürlichen Stoffen und Stoffkreisläufen liegen bzw. durch die Geschlossenheit des Kreislaufs Abfälle vermieden werden (Schaltegger, 2013b). Hierunter fällt auch der Cradle-to-Cradle-Ansatz, der insbesondere durch Prof. Dr. Michael Braungart vertreten wird.

 

Prof. Braungart findet zuweilen recht deutliche und kritische Worte wie in diesem Video beispielsweise:

  • “[…] schütz die Umwelt, fahr weniger Auto. Das wäre so, als wenn ich sagen würde: Schütz Dein Kind, schlag es weniger. […] Mit weniger kaputt machen schützen wir überhaupt nichts.”,
  • “[…] wir lassen über fünf Millionen Kinder jedes Jahr sterben, weil sie kein sauberes Trinkwasser haben. […] Wir haben ja unseren Karl-Heinz Böhm für Äthiopien, damit müssen wir nichts mehr tun […]”,
  • “Wir sind nicht zu viele. Das Gewicht der Ameisen auf der Erde ist etwa vier mal mehr als das der Menschen. […] sie entsprechen in ihrer Biomasse 30 Milliarden Menschen […] Wir sind also nicht zu viele. Wir brauchen uns nicht entschuldigen, dass wir da sind, wir können uns dafür entschuldigen, dass wir so blöd sind.”
  • “Die Ethik ist schon wichtig für einen persönlich. Aber, wer heute noch nichts gegen den Treibhauseffekt tut, ist einfach nur ein Idiot. Da brauch ich keine Ethik dafür. Verstehen Sie. Es reicht normaler Menschenverstand völlig aus. […] Seit 18 Jahren untersuche ich Muttermilch im Labor. Ich finde keine einzige Probe, die als Trinkmilch vermarktet werden dürfte. Ja. Keine. Und wir finden über zweieinhalbtausend Chemikalien. Die Natur ist nicht blöd. Die macht sowas nicht, dass sie Dinge macht, die sich in Lebewesen anreichert. Ja. Das heißt, wenn ich jetzt nur ein guter Chemiker sein will, reicht das völlig aus. Ich brauche dafür keine Ethik. Ein Chemiker, der Chemikalien macht, die sich in Lebewesen anreichert, ist einfach nur ein blöder Chemiker. […] Also, machen Sie es nicht zum Ethik-Thema auch nicht zur Verantwortung, sondern nur zum Qualitätsthema. Chemikalien, die sich in Muttermilch wiederfinden, sind einfach nur schlechte Chemikalien. Das reicht völlig aus.”
  • “Die Holländer sind deshalb so erfolgreich, weil Sie die Natur nie romantisieren konnten, weil, sonst hätte Sie die nächste Flutwelle mitgenommen. […] Und die Holländische Gesellschaft ist eine Unterstützungsgesellschaft […] Wir haben eine Kontrollgesellschaft unterstützt von Religion, die sagt: Die Menschen sind böse. Und, je weniger böse Du bist, desto besser, sozusagen. […] Wir brauchen eine Unterstützungsgesellschaft. Also, die Begrenzung liegt nicht in den Produkten, sondern sie liegt bei uns in der Kultur. Also, wenn wir von Mutter Natur reden, sind wir immer die Schlechten. […] Wenn wir uns entschuldigen, dann sind wir nicht kreativ.”

Prof. Braungart geht auch davon aus, dass wir ein “Design-Problem” haben und dass wir in Kreisläufen denken müssen. Im Video unter dem folgenden Link der Radiofüchse aus Hamburg findet man den Cradle-to-Cradle-Rap und ein Interview mit Prof. Braungardt: http://www.radiofuechse.de/anschauen/video-was-bedeutet-cradle-cradle. Hierin beschreibt er insbesondere, dass im Craddle-to-Craddle-Konzept der Umgang mit Problemen aus dem Westen mit dem Denken in Kreisläufen aus Asien und der Verbindung zur Lebensfreude aus dem Süden zusammenkommen sollten.

Das folgende Video der Ellen MacArthur Foundation (http://www.ellenmacarthurfoundation.org/), die sich mit Bildung, Innovation und Analyse in Richtung einer Circular Economy beschäftigt, zeigt insbesondere, dass wir über

  • Biologische Kreisläufe und über
  • Technische Kreisläufe

nachdenken und diese verbinden müssen:

 

Auch das folgende Video vom YouTube-Kanal Cradle to Cradle e.V. bietet einen Ansatz, sich dem Cradle-to-Cradle-Konzept anzunähern:

 

In diesem Zusammenhang recht anschaulich ist das Projekt des WEEE man, das sich unter folgendem Link findet: http://www.weeeman.org/. Die Bezeichnung WEEE steht für Waste Electrical and Electronic Equipment und der WEEE man besteht aus dem Müll an elektronischen und elektrischen Produkten, den seinerzeit ein durchschnittlicher Bürger Großbritanniens über das Leben hinweg verursacht:

 

Der WEEE man ist 3,3 Tonnen schwer, sieben Meter hoch und steht heute auf dem Gelände des eden project im Süden Englands (www.edenproject.com). Vergegenwärtigt man sich diesen Müllberg, so wird die Notwendigkeit der Veränderung umso deutlicher. In der Wirtschaftswoche 36/2014 heißt es auf Seite 6 zum Schwerpunkt Grüner Neustart:

“Die größte Herausforderung sieht Benyus darin, möglichst viele technische Eigenschaften in einem Material zu vereinen, statt für jede Anforderung ein anderes zu verwenden. Ihr Lieblingsbeispiel ist die Chipstüte: “Da gibt es etwa für den Aromaschutz oder die Reißfestigkeit eigene Materialien”, beklagt sie. Am Ende bestehe die Tüte aus sieben Schichten, die sich nur schwer wieder trennen ließen. Deshalb käme das Recycling nicht voran. Viel genialer macht es die Natur. Käfer zum Beispiel, so Benyus, nutzten unterschiedliche Strukturen von Chitin für ihre Panzer. Das verleihe ihnen unterschiedliche Farben und Flexibilität. Zugleich ist Chitin so stabil und leicht wie Aluminium. Ihr Ziel? Erst wenn die Wissenschaft es schaffe, ihre Produkte aus wenigen Materialen herzustellen und diese zu recyclen, sei wirkliche Nachhaltigkeit erreicht, sagt sie: “Was die Natur in 3,8 Milliarden Jahren Evolution entwickelt hat, muss funktionieren.””

Mit Benyus ist hier die US-Biologin Janine Benyus von der Firma Biomimicry 3,8 (http://biomimicry.net/) gemeint.

Hiermit sollte insbesondere auch etwas klarer geworden sein, was unter einem Design-Problem, wie oben angesprochen, zu verstehen ist. In diesem Zusammenhang kann auch der folgende Film, der im Auftrag des Umweltbundesamtes entstanden ist,

 

Hinweise geben, die in Teilen auch ein Stück weit in Richtung der nachfolgenden Frage zur Effizienz-Strategie weisen.

 

Frage 25: Genügt es nicht einfach, die Nutzung der Ressourcen auf dem Planeten Erde insgesamt effizienter zu gestalten? (Effizienz-Strategie)

cropped-img_20150704_120808.jpg

Diese Frage verweist auf eine – neben den beiden angesprochenen Strategien Suffizienz-Strategie und Konsistenz-Strategie – weitere Art an Strategie: Die Effizienz-Strategie. Effizienz-Strategien stellen eine Antwort auf die Frage dar, auf welche Weise Ziele mit weniger Mitteleinsatz erreicht werden können, wobei ein eingängiges Beispiel die Senkung der Anzahl Liter Benzinverbrauch eines Kraftfahrzeugs pro 100 km zurückgelegter Wegstrecke ist (Schaltegger, 2013b).

Dieser Strategie zuzuordnen ist beispielsweise das Buch FAKTOR VIER aus der Spätphase des letzten Jahrhunderts, das mit den Namen Weizsäcker/Lovins/Lovins in Verbindung steht und in dem der Ansatz doppelten Wohlstands bei halbiertem Naturverbrauch vertreten wird. Einige interessante Informationen aus der Historie können dem folgenden Video entnommen werden:

 

Ernst Ulrich von Weizsäcker hat in der Zwischenzeit gemeinsam mit Karlson Hargroves und Michael Smith das Buch FAKTOR FÜNF veröffentlicht, das er in folgendem Video vorstellt (weitere Videos hierzu im zugehörigen YouTube-Kanal):

 

Nach Weizsäcker hat sich die Menschheit oftmals so verhalten, dass eine höhere Effizienz als eine Einladung zu mehr Verbrauch verstanden wird und damit Effizienzgewinne leicht wieder “verfrühstückt” werden (Effizienzerhöhung als “Einladung” zum Verbrauch). Effizienzstrategien weisen eine gewisse, leicht festzustellende Schwäche auf, nämlich dass nicht die Frage danach, das Richtige zu tun, (Effektivität), sondern die Frage danach, etwas richtig zu tun, (Effizienz) in den Vordergrund gestellt wird (allerdings mit dem hier ergänzenden Hinweis, dass Effizienz im Allgemeinen nur bezogen auf ein wie auch immer ausgeprägtes Ergebnis festgestellt werden kann). So gibt Herr Prof. Braungart in dem Video im Bereich oben zur Konsistenz-Strategie beispielsweise zu bedenken:

Wenn Sie aber alle diese Autowerbungen im Moment sehen […] alle über Effizienzsteigerung. Man muss ja vielleicht mal fragen, wenn ich etwas falsch mache, dann, warum soll ich es dann effizient machen, dann wird es nur gründlich falsch. Wenn ich von hier nach München gehen will, dann hilft es mir nicht effizient nach Hamburg zu gehen.

Das “Richtige” – also das, weswegen wir (hoffentlich richtigerweise) die Ressourcen der Erde einsetzen bzw. verbrauchen – wird konsequent durch die oben erwähnte Suffizienz-Strategie in den Vordergrund gestellt. Bei aller Kritik und gegensätzlicher Meinung kann wohl festgehalten werden, dass jede der drei Strategiearten Suffizienz-Strategie, Konsistenz-Strategie und Effizienz-Strategie ihre Berechtigung hat, neben den jeweils beiden anderen zu stehen. Hierfür spricht auch, dass für eine Lösung von Problemen der Un-Nachhaltigkeit im Unternehmenskontext von der Möglichkeit einer effektiven Konfiguration von Suffizienz-, Konsistenz- und Effizienz-Strategie ausgegangen wird (Schaltegger, 2013b).

Aufgabe XI:
Schaue Dir Deine Notizen zu Aktivitäten, die Du Dir vorgenommen hast,
(vgl. Aufgaben I und VIII
, ggf. auch II, V, X) und überlegen Dir, welche dieser
Aktivitäten auf welche Weise mit Suffizienz-, Konsistenz- und Effizienz-Strategie zusammenhängen.

Abschließend soll festgehalten werden, dass das, was uns mit am wenigsten hilft, wäre, lange ergebnislos darüber zu streiten, welche der drei Strategien – Suffizienz-Strategie, Konsistenz-Strategie und Effizienz-Strategie – denn nun die richtige oder richtiger als die anderen ist. Mit jeder der Strategien kann man einen Beitrag leisten und am besten vielleicht dann, wenn man versucht, mal aus jeder der drei Richtung auf sein Leben zu blicken und letztlich die drei Strategien kombiniert anzuwenden.

Zusatzanmerkung: Auch der Faktor 10 wird diskutiert, vgl.: http://www.factor10-institute.org/, http://www.factor10.de/, und in der OECD ist Ressourceneffizienz ein Thema, vgl. http://www.oecd.org/env/policy-guidance-on-resource-efficiency-9789264257344-en.htm.

 

Frage 26: Geht es am Ende nicht dann aber darum, dass wir verzichten müssen, damit es dem Planeten besser geht?

cropped-img_20141110_133524.jpg

Manchmal können die Überlegungen zum Klimaschutz schon bei einem so ankommen, als wenn es nur um Verzicht ginge und zwar um einen Verzicht, mit dem es uns am Ende nach eigenem Empfinden schlechter gehen könnte als zuvor. Allerdings machen nicht wenige Menschen die Erfahrung, dass es einem mit weniger auch besser gehen kann als zuvor wie bspw. Minimalisten, Faster, Mönche usw. (Anmerkung: Jeder kann sich die Frage stellen, ob er nicht mit weniger sogar besser dran ist, auch ohne einer dieser genannten Gruppen anzugehören). Daher wurden im Sustainability Action Framework

Sustainability Action Framework

image

CC BY-NC-ND 4.0 Lizenz – Ronald Deckert – 2015

neben den drei oben genannten Strategien (vgl. Fragen 23, 24 & 25) in Anlehnung an Bruch und Kunz (2009, S. 8) die “Killing-the-Dragon”-Strategie als Mobilisierung durch sich “abzeichnende Bedrohungen” und die “Winning-the-Princess”-Strategie als Mobilisierung durch “faszinierende Zukunftschancen” integriert. Hiermit geht der Aufruf einher, nicht nur zu denken, man müsste schmerzlich verzichten, sondern vielleicht kann ja jeder auch einen Weg zum Umgang mit der Situation für sich entdecken, der zu einem nachhaltigeren Leben verhilft und bei dem man zugleich etwas für sich entdeckt, was einen sich gut fühlen lässt, einem neue Horizonte und ein bewussteres Leben eröffnet, usw. … Jeder kann hier auf die Suche gehen. Es lohnt sich. Und dies vielleicht auch im Sinne von Albert Einstein, der einmal gesagt haben soll (frei zitiert), dass ein einfaches, bescheidenes Leben gut für jeden ist und zwar körperlich und mental. Und, um hier noch einen Vergleich zu Überlegungen im Bereich von Unternehmensstrategie anzustellen: Dort geht es nicht nur um Risiken, sondern auch um Chancen, nicht nur um Schwächen sondern auch um Stärken. 

Also: Der Klimawandel wird typischerweise und seiner Natur nach eher als ein Problemfeld behandelt, bei dem es darum geht, die sich mit dem Klimawandel abzeichnenden Bedrohungen abzuwenden (“Killing-the-Dragon”). Hiermit sind Begriffe und Vorstellungen wie Verzicht und Einschränkung verbunden. Aber, es gibt Menschen, für die gerade auch ein eher zurückgenommenes Leben mit Glück und Zufriedenheit einher geht – ohne oder mit deutlich verminderter Befriedigung mittels Deckung materieller Bedürfnisse. Liegt dann nicht in der notwendigen Veränderung vielleicht in gewisser Weise auch die Chance einer Besinnung auf Wesentliches im Leben (“Winning-the-Princess”). So titelt der Spiegel in der 14. Ausgabe des Jahres 2014 “KONSUM VERZICHT – Weniger haben, glücklicher leben” und weist hierin beispielsweise auf folgendes hin:

  • Es wird von einem jungen Menschen berichtet, der seinen Besitz auf einhundert Gegenstände reduziert hat. Dies soll ein Prozent dessen sein, was die/der Deutsche durchschnittlich besitzt. Dabei ist nicht Weltenrettung seine Motivation, sondern er tut es für sein Leben und für sein Glück.
  • “Tatsächlich ist der Verzicht zur Modetugend geworden, Mäßigung gilt als Ausweis eines irgendwie klügeren Lebensstils. Wie schon einmal, in den studentenbewegten sechziger und siebziger Jahren, gilt die pure Jagd nach dem Immer-mehr und Immer-weiter als gestrig.”
  • “Dabei vermischen sich zwei Erlösungsphantasien. Die eine verheißt das bessere Leben für den Einzelnen, der sich unabhängig macht von den Dingen, von Geld, Konsum, Karriere. Die andere verspricht die Rettung des erschöpften Planeten. […] Mäßigung ist zum Statussymbol eines postmateriellen Lebensstils geworden, der nicht mehr automatisch Pessimismus bedeutet. […] Zeitwohlstand ist der neue Luxus.”
  • “Ganze Völker erarbeiten sich gerade den Zugang zu Kühlschränken, Autos, Spielkonsolen und Inkontinentalflügen. […] Die Verteilungskämpfe um alle möglichen Ressourcen werden härter.”

Im Internet finden sich vielfältige Informationen zu möglichen Maßnahmen, die man ergreifen kann, wenn man mit weniger Leben möchte, wie bspw. auch unter http://experimentselbstversorgung.net/10-tipps-fuer-ein-einfaches-leben. Auch wenn der einzelne Mensch, der mit weniger gut lebt, dies gegebenenfalls nur um seinetwillen tut, so tut er sich selber und zugleich auch der knappen Ressource “Planet Erde” etwas Gutes, da er zur Entlastung des ökologischen Fußabdrucks beiträgt – und das auch noch ‘ohne unglücklich zu werden’ – im Gegenteil. Die Winning-the-Princess-Strategie kommt auch in Sichtweisen zum Ausdruck wie sie beispielsweise der Konsumkritiker Harald Welzer vertritt. So weist Welzer darauf hin, dass wir gerade bedingt durch Konsum auf Vieles verzichten, denn beispielsweise werden Städte durch viele Autos laut, zugeparkt und auch gefährlich (Spiegel, Nr. 14/2014, S. 38). Wir können also durch weniger Autos auch etwas gewinnen wie weniger Lautstärke, mehr Platz und Sicherheit.

Aufgabe XII:
Schaue Dir Deine Notizen zu Aufgabe XI wieder vor und überlege, ob und in welcher Weise Du für Dich persönlich eher eine Killing-the-Dragon- oder eine Winning-the-Princess-Strategie verfolgst. Notiere Dir Deine Erkenntnisse.

Auch folgendes Zitat aus dem Video ganz unten in den ‘Vertiefungsmöglichkeiten’ mit William McDonough betont den Winning-the-Princess-Strategie-Gedanken:

“For a lot of People in the environmental movement it’s time for us to talk about how great the world is, not simply how limited our ressources are. Because, we actually have astonishing reserve of potential, that is connected to human design and the potentials of human design.”
– William McDonough

Wie wir an den Ausführungen bis hierher bereits sehen können, gibt es insbesondere auch ausgehend vom Bereich von Unternehmen für unser Denken und Handeln einiges Wichtige zu lernen, wobei hier lediglich ausgewählte Bezüge angesprochen werden konnten. Es kann sicherlich auch gut tun festzustellen, dass noch weit vielfältigere Bezüge bestehen, wobei dies zu entdecken an dieser Stelle dem Leser überlassen werden muss.

 

Frage 27: Was sind denn nun meine ‘foot prints’ auf diesem Planeten?

cropped-img_57113-e1419945828188.jpg

Mit Blick auf Nachhaltigkeit (Sustainability) steht im Zentrum der Überlegungen und damit auch des Sustainability Action Framework (vgl. Abbildung in der Antwort zu Frage 26 oben) der ökologische Fußabdruck (ecological footprint,  www.footprintnetwork.org/de/, www.footprintnetwork.org/en/). Bei allem Denken und Handeln aus unterschiedlichen Perspektiven heraus, eint uns Menschen insbesondere: Das Leben eines jeden von uns ist mit einem ökologischen Fußabdruck verbunden, dessen Größe sich mit der Zeit verändern kann. Es gehört zu den notwendigen Zielen unserer Zeit, dass jeder von uns und wir alle gemeinsam, den ökologischen Fußabdruck deutlich reduzieren, da wir die Erde bereits heute zu sehr – und zwar schon über alle Maßen – belasten. Trotz dieser zentralen Aufgabe und der am Ende überlebenswichtigen Herausforderungen der Reduktion von übermäßiger Nutzung der Ressource Erde, wird im Sustainability Action Framework bewusst der Begriff Foot Prints (Fußspur) verwendet, denn: Begrifflich so gefasst können auch positive Beiträge (zusätzlich bspw. zu einer Senkung des individuellen ökologischen Fußabdrucks) mit eingeschlossen sein, die wir für die Zukunft leisten wie bspw. soziale Arbeit oder Bildungsarbeit. In besonderem Maße für andere da zu sein gehört auch dazu:

Caring and sharing are the defining traits of morality and emotionally mature humans. These traits represent our true nature and are essential to the health of human Society[Hervorhebung ergänzt]
(Korton, 2014, S. 5).

Uns Menschen allein eduziert auf unseren ökologischen Fußabdruck und damit dann auch in erster Linie als eine ‘Bedrohung’ des Planeten Erde anzusehen, liegt hier und hiermit fern. Zugleich ist die Sichtweise des ökologischen Fußabdrucks heute eine nicht unwichtige, die allerdings mit Blick auf die Gewinnung von Menschen für Nachhaltigkeit und die hierfür notwendigen verhaltensmäßigen und zeitlichen Veränderungsdynamiken stets im Gesamtzusammenhang betrachtet werden sollte. Es wird mit Foot Prints hier von folgender Idee ausgegangen: Jeder von uns hinterlässt und wir alle zusammen hinterlassen – bildlich gesprochen – eine Fußspur, die die Zukunft der Erde entscheidend prägt und dies auf die eine oder andere Weise. Mit dem, was wir heute tun, und mit dem, was wir heute nicht tun, üben wir maßgeblichen Einfluss darauf aus, wie es um die Ressourcen der Erde und um die Lebensbedingungen für nachfolgende Generationen zukünftig bestellt sein wird. Schauen Sie bei Interesse hierzu auch in folgendes Video hinein: “Dinge, die Sie tun, und Dinge, die Sie nicht tun, …” mehr im Video 😉 … bis hin zu  “… was Sinnmacht.” (www.twitter.com/sinnmacht).

 

Frage 28: Wie ist das denn nun mit dem Wachstum?

cropped-img_20141026_142054.jpg

Es kann wohl schon mal ein erhebendes Gefühl sein, etwas Materielles zu besitzen; ob dies nun eine Uhr, ein Auto, ein Kleidungsstück, ein Haus usw. usw. ist oder auch, sich etwas Besonderes leisten zu können wie einen teuren Wein, ein Essen in einem teuren Restaurant oder eine Weltreise. Ein ganzes Lebenskonzept tragfähig und langfristig allein auf materiell basierten Glücksgefühlen gründen zu können, ist fragwürdig. Eine spannende Beschreibung zur Bedeutung von Konsum verbunden mit Wachstum findet sich im Video mit Gerald Hüter unter dem folgenden Link http://www.denkwerkzukunft.de/konferenz/2011/huether/. Auch hierin wird einmal mehr und zwar durch Gerald Hüter (2011) konstatiert, dass die heutigen globalen Probleme unser ‘Umdenken’ erfordern (was allein schon nicht einfach wäre) und dass sich zudem emotionale Anforderungen an uns stellen:

“[…] unsere Vorstellungen und Überzeugungen sind eben nicht nur einfach irgendwie ein bisschen in unserem Hirn verankert, sondern die sind eben auch noch sehr eng mit den emotionalen Zentren in unserem Hirn verkoppelt und die wiederum sind zuständig für die Regulation unserer basalen Körperfunktionen und deshalb haben wir eben immer dann das Gefühl, es zerreiße uns das Herz, wenn irgendjemand uns dazu bringen will, von einer schönen, lieb gewordenen und bequemen Vorstellung Abschied zu nehmen[Hervorhebung ergänzt]
(Hüter, 2014).

Vielleicht aber macht ja gerade genau das Wissen darum, dass eine Veränderung in Richtung des Führens eines nachhaltigeren Lebens gegebenenfalls nicht einfach ist, diese Veränderung für uns einfacher, da wir eben von Beginn an wissen, dass wir unseren festen Willen und unsere Tatkraft werden wohl recht intensiv einsetzen müssen. Und, vielleicht möchte ja die/der eine oder andere persönlich daran wachsen, sich dieser Herausforderung gemeinsam mit anderen zu stellen, ggf. auf einem Weg entsprechend der Gedanken von Niki Harre in folgendem Video:

 

Wofür nun sollten wir dies tun? Wofür sollten wir uns verändern? Etwa für die Erhaltung der Erde für eine Zeit in der Zukunft, in der viele von uns oder wir alle gar nicht mehr leben werden? … Besser wäre doch, wir ändern uns und werden damit zugleich selber glücklicher. Und dann ist eben mit Blick auf Wachstum, nach dem ja in Frage 28 gefragt ist, vor allem interessant, ob wir nicht auch dadurch glücklicher werden können, dass wir auf eine immaterielle Weise wachsen? Bereits die Hinweise in Teil 1 mit Bezug auf Tal Ben Shahar (2010) und Martin Seligman (2014) – insb. auch der Hinweis hier auf den Link http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Jeanpol/Menschenbild – liefern hierzu Anknüpfungspunkte und können gegebenenfalls Anregungen bieten. Beispielsweise kann die Verarbeitung von Informationen – also auch Lernen – uns wachsen lassen und dies bei wenig Ressourcenverbrauch, sofern für die Beschaffung des Wissens bspw. keine übermäßig CO2-intensiven Prozesse notwendig sind. Man könnte auch sagen: Wissensneugier ist die neue Gier. In folgendem, kurzen Video beschreibt Jean-Pol Martin einige Gedanken zu Glück, Lernen und Weltverbesserungsprojekten:

 

Jean-Pol Martin geht hierin auch kurz auf anspruchsvolle Ziele ein. Über Ziele wirst Du noch einiges in Teil 4 erfahren. Mit Blick auf Lernen kann zunächst einmal auch jeder froh und dankbar sein, der an Informationen, Wissen und Verstehen wachsen darf, indem er etwas liest, denn (Quelle: facebook):

 image

Bei Richard David Precht (2015, S. 12) findet sich:

“Sich mit klugen Gedanken zu beschäftigen, sie nachzuzeichnen, sie zu verstehen und weiterzudenken ist eine kulinarische Beschäftigung des Geistes. […] das Gelesene zu verarbeiten ist ein fortwährender Dialog mit uns selbst. Was lockt, ist die Aussicht, intelligenter über die Welt nachdenken zu können als zuvor.”

Lernen ist also keineswegs selbstverständlich und eine Möglichkeit immateriell zu wachsen. Bei Willcox, Sarma und Lippel (2016, S. 2)  findet sich mit Blick auf die Verbindung von Bildung und persönliches Wachstum:

The goals of educators and institutions vary, but share a common core: to enable students to grow as human beings, to master the topics they are learning, to enjoy and appreciate these topics, and to learn to apply them in life for enjoyment and for a livelihood.” [Hervorhebung ergänzt]

 

Auch in Situationen, in denen man manchmal auf den ersten Blick keinen Weg für Lernen sieht, kann Lernen Wirklichkeit werden: Schau hier

 

Für denjenigen, der sich mit dem Zusammenhang von Lehren und Lernen aus der Perspektive von Jean-Pol Martin etwas genauer auseinandersetzen möchte, finde Erwähnung, dass sich bei Jean-Pol Martin unter “Weltverbesserungskompetenz” als Lernziel? als Teil seiner LdL-Theorie (Lernen durch Lehren) bereits kurz nach der Jahrtausendwende folgendes findet:

Um die Probleme, die auf die globalisierte Menschheit zukommen, anzugehen, brauchen wir alle verfügbaren intellektuellen Ressourcen. Die neuen Lernziele heißen: Fähigkeit zu kommunizieren, Bereitschaft, sein Wissen weiterzugeben, Fähigkeit und Bereitschaft, kollektiv Wissen aufzubauen und dieses Wissen zur Problemlösung einzusetzen. Dank der rasanten Entwicklung im Bereich der neuen Kommunikationsmittel rückt die Verwirklichung dieser Ziele heran.[Hervorhebung ergänzt]
(
Martin, 2002, S. 1)

Unter http://lernen-durch-lehren.de/Material/Publikationen/aufsatz2002-2.pdf (Martin, 2002) ist auch einiges Spannende beispielsweise über Kontrollkompetenz, exploratives Verhalten, ProblemlösekompetenzFlow-Effekt, Grundbedürfnisse, antinomische Bedürfnistendenzen, kollektive Konstruktion von Wissen, Transzendenz/Sinn, Glück, Wohlbefinden der Mitmenschen und “Weltverbesserung” zu lesen und zwar auf eine sehr einprägsam fokussierte Weise, wie ich finde. Die hierin bei Martin (2002, S. 7 f.) aufgeführten Lernziele bzw. Kompetenzen im Kontext kollektiver Wissenskonstruktion sind m. E. heute vor allem auch von Wert dafür, die Potenziale einer aufkommenden (Lern-)Theorie des Konnektivismus (Siemens, 2005)(Campbell & Schwier, 2014) zur Entfaltung zu bringen. Folgender Link führt zu einigen wesentlichen Dokumenten der LdL-Theorie von Jean-Pol Martin insgesamt: http://jeanpol.wordpress.com/2014/04/30/ldl-mooc-alles-beisammen-artikel-blogs-Videos/. Über das Lernen hinaus wird im folgenden Video mit Jean-Pol Martin deutlich, dass nach seiner Theorie Ansätze für Wachstum des Menschen jenseits des Materiellen im “Expansionsbedürfnis” der Selbstverwirklichung (bspw. Ausleben einer Begabung in Musik oder Sport) gefunden werden oder im Bedürfnis nach Sinn (bspw. Sinn des Lebens auch über den Tod hinaus) sowie – über Maslow’s Kategorien hinaus – in dem Bedürfnis größerer Kontrolle über Lebensumstände/-zusammenhänge und über die eigenen Ziele bzw. die eigene Zukunft

 

Hiermit im engen Zusammenhang steht nach Jean-Pol Martin die Liebe, wie im Teil 2 deutlich wird:

 

In folgendem Video spricht Jean-Pol Martin im Jahre 2014 etwas ausführlicher auch zum Glücklichsein des Menschen in Verbindung mit Lernen

 

und es zeigt sich hierin einmal mehr, dass dieses plausible Modell insgesamt eine gewisse Reife und Beständigkeit erreicht. “Kontrolle” möchte Jean-Pol dabei positiv und im Sinne von “die Sache im Griff haben” verstanden wissen auch, um auf dieser Basis Selbstverwirklichung als die Ausdehnung von (positiv verstandener) Kontrolle zu begreifen. Zudem kann die Verarbeitung von für das jeweilige Gehirn wertvollen und komplexen Informationen Spass bereiten und einen Beitrag zum Glück leisten (Informationsverarbeitung verstanden als Grundbedürfnis). Vor diesem Hintergrund ist die These plausibel, dass Erlangung, Weiterentwicklung und Austausch von Wissen und Erfahrungen grundsätzlich wichtige Beiträge zum Glück des Menschen zu leisten vermögen.

Kommen wir – nachdem wir gesehen haben, dass wir keineswegs zwingend materiell wachsen müssen (was wohl über die Finanzierung grundlegender Bedürfnisbefriedigung hinaus auch kein herausragend empfehlenswerter Weg zu Glück und Wohlbefinden ist) – kurz zum Wirtschaftswachstum zurück und vielleicht gibt das Video unter dem Link youtu.be/dhhT-4sHHy4 einige hilfreiche Hinweise. An dieser Stelle soll nicht die Frage gestellt werden, ob und in welcher Höhe oder Qualität Wirtschaftswachstum und die zugehörigen Wirkungen vor dem Hintergrund einer Überausnutzung der Ressourcen des Planeten Erde zu rechtfertigen sind oder nicht. Eines sollte jedoch klar sein:

Wirtschaftswachstum allein um des Wirtschaftswachstums Willen
erscheint wenig sinnmächtig
.

Die Wirtschaft ist und bleibt ein Mittel, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen (und dies möglichst effizient), nicht mehr und nicht weniger. Daher sollten für jeden Einzelnen Überlegungen wie zu Frage 23 stets an erster Stelle stehen. Es macht keinen Sinn Ressourcen des Planeten Erde für etwas zu nutzen, was wir nicht wirklich benötigen. Und genau hierüber entscheidet am Ende jeder einzelne Konsument bei jeder einzelnen Konsumentscheidung. Und es kommt tatsächlich auf jede Konsumentscheidung an. Wir Konsumenten sollten uns gut darüber informieren, was uns, was der Erde und was der Gesellschaft gut tut und was nicht. Die folgenden Links liefern einige Beispiele für Informationen, die für Konsumentscheidungen relevant sind:

Verantwortungsvoller Konsum wird durch Transparenz getragen, mit der sich die folgende Frage beschäftigt. 

 

Frage 29: Was ist die Rolle von Transparenz?

cropped-img_20150708_1455201.jpg

Transparenz ist ein grundsätzlich recht vielversprechender Versuch, Menschen dazu anzuhalten, Dinge zu tun, die rechtens und von anderen akzeptiert sind. Transparenz ist zwar hilfreich und notwendig, zugleich jedoch am Ende kein ‘scharfes Schwert’: So werden beispielsweise auch durch umfassende Regelungen zu Systemen des Rechnungswesens letztlich keine Bilanzskandale sicher verhindert. Oder: Auch wenn wir den Weg eines Lebensmittels inkl. der Zutaten prinzipiell zurückverfolgen könnten, wird nicht verhindert, dass – zumindest vorübergehend – beispielsweise mangelnde Hygiene an einem Ende der Versorgungskette zu Krankheit und Tod am anderen Ende der Versorgungskette führen kann. Transparenz kann zwar einen ausgeprägten Mangel an Verantwortung(sbewusstsein) nicht sicher ersetzen. Aber, Transparenz kann zumindest einen Beitrag dazu leisten und dazu disziplinieren, dass wichtige Aspekte nicht vom ‘Aufmerksamkeitsradar’ der Menschen verschwinden. Daher sind Ansätze, Konzepte und Systeme wie bspw.

grundsätzlich geeignet, um die Aufmerksamkeit des Menschen weg allein vom kurzfristigen finanziellen Erfolg hin auch zu langfristigen und nicht-monetären ökologisch und sozial wertvollen Wirkungen zu lenken. Es geht hier nicht um ein entweder oder, sondern darum, dies beides wirksam im Blick zu behalten. Wie man heutzutage Menschen in verantwortlichen Positionen vertrauen soll, dass sie dies umfassend können, wollen und tatsächlich tun, ist fraglich, sonst würde es Bücher wie das Buch Warum die Sache schiefgeht – Wie Egoisten, Hohlköpfe und Psychopathen uns um die Zukunft bringen von Karen Duwe kaum geben können; wie man auch immer im Einzelnen genau zu den Aussagen in diesem Buch steht. Verschiedentlich sind Konzepte, die Transparenz schaffen wie zum Beispiel die Gemeinwohl-Bilanz in einen größeren gedanklichen Rahmen eingeordnet wie zum Beispiel die Gemeinwohl-Ökonomie, um – im Falle dieses Beispiels – eine Wirtschaftsordnung anzustreben, in der Unternehmen Vorteile genießen abhängig von den Ergebnissen Ihrer Gemeinwohl-Bilanz. Hier in der Weltkunde geht es zu Frage 29 allerdings allein um Transparenz und nicht um Fragen einer neuen Wirtschaftsordnung.

Insoweit Transparenz Verantwortung am Ende nicht ersetzen, aber in gewissem Maße die Aufmerksamkeit lenken kann, sind Verantwortung und Transparenz gleichermaßen relevant. Um effektiv und effizient verantwortlich Handeln zu können, ist Transparenz auch dazu notwendig, um zu wissen, wo man steht. Verantwortung kommt als Begriff responsibility in der englischen Sprache im Begriffstripel Corporate Social Responsibility vor, worüber Du etwas in folgendem Video mit PD Dr. Andre Martinuzzi lernen kannst, der insbesondere anhand von Fallbeispielen in das Thema einführt, in denen dann insbesondere auch der Slogan fällt “Schaut dem Essen in die Augen”:

 

In diesem Video werden Ansätze, Definitionen und Gedanken beispielweise von Carroll, seitens der Europäischen Union sowie kritisch auch von Friedmann, Henderson, Fougere und SolitanderWerner und Weiss angerissen. Standards und Guidelines stammen insbesondere von der UN (10 Prinzipien des Global Compact), OECD (Guidelines for Multinational Enterprises, National Contact Points), International Labour Organization (ILO) (insbesondere Arbeitnehmerrechte), Social Accountability International (SAI) (SA8000 Standard), Global Reporting Initiative (GRI) (Berichterstattung) und International Organization for Standardization (ISO) (ISO 26000, ISO SR). Nachfolgend findet sich hier ein weiteres Video verlinkt:

 

Bei allen ernsthaften Versuchen, klare Standards festzuschreiben, muss konstatiert werden, dass es recht schwierig sein kann, klare Ziele festzulegen bzw. gar Zielwerte von Kennzahlen zu definieren und/oder Messungen durchzuführen wie bspw. für Sachverhalte, die mit Menschen und Sustainability zu tun haben (Drucker, 2007, S. 70 f.) (Weybrecht, 2014, S. 312). Unklarheiten bzw. mangelnde Quantifizierbarkeit im Zusammenhang mit Zielen und Informationen zur Zielerreichung sind auch im Zusammenhang mit einer Steuerung von Verwaltungsorganisationen über Ziele gut bekannt (Deckert, 2006, S. 133 ff., S. 167 ff.). Gleichwohl wird auch hierdurch grundsätzlich nicht verhindert, dass Transparenz – die eben aber nicht immer mit höchster Präzision einhergehen kann – die Aufmerksamkeit lenken kann. Es ist jedoch am Ende wiederum eine Frage der Verantwortung, dass Argumenten, die dahingehen, dass nur zählt, was zählbar ist, nicht soviel Raum gegeben wird, dass Transparenz gänzlich verhindert wird. In diesem Zusammenhang ist es vielleicht auch ganz interessant zu sehen, dass sich in der Wirtschaftswoche 36/2014 unter der Überschrift Grüner Neustart fünf Gebote finden:
  1. Du sollst dir die Natur zum Vorbild nehmen.
  2. Du sollst ehrlich und transparent Geschäfte machen.
  3. Du sollst deinen Zulieferern gerechte Preise zahlen.
  4. Du sollst mit deinen Produkten das Klima schützen.
  5. Du sollst dich nicht selbst heiligsprechen.

Mit Geboten appelliert man an das Verantwortungsbewusstsein, wobei in diesen fünf Geboten die Transparenz mit zu diesen Forderungen gehört (vgl. Gebot Nr. 2). Mit dem 5. Gebot geht eine Unterscheidung bzgl. der Transparenz einher, die darin begründet ist, wer die Transparenz erzeugt. So wird beispielsweise in der Wirtschaftswoche 36/2014 von Unternehmen berichtet, die Urteile Externer einsetzen (und sich damit nicht selbst heilig sprechen).

Eine der Organisationen, die einiges an Transparenz dazu schaffen, was getan wird, um fair gehandelte Produkte auf dem Markt anzubieten, ist beispielsweise die GEPA (www.gepa.de), die insbesondere von Brot für die Welt und Misereor getragen wird. Dass es mit der Transparenz nicht ganz einfach ist, zeigt sich auch am Beispiel von Produkten, die mit ‘fair’ bezeichnet werden:

http://www.zeit.de/2014/34/fairtrade-produkte-konventionelle-zutaten/seite-3

Es ist sicher gut und richtig, sich immer wieder mal über Siegel zu informieren und sich zu überlegen, welchem Siegel man vertrauen möchte. Ein Konzept findet sich auch mit http://www.weltladen.de und es kann sich lohnen, sich nach Initiativen vor Ort umzusehen wie beispielsweise Fairer Handel St. Paulus in Hamburg-Billstedt.

 

Frage 30: Geht es dann am Ende nicht einfach darum, dass die Dinge, die man tut, Sinn machen?

cropped-image2.jpg

Ja, genau darum geht es, wobei man zu unterschiedlichen Bewertungen dazu kommen kann, was Sinn macht, je nachdem, welche Kriterien man zu Grunde legt:

  • So kann beispielsweise etwas kurzfristig gedacht Sinn machen, was aber langfristig gedacht weniger sinnvoll oder sogar sinnlos erscheint.
  • Es kann etwas aus einer rein monetären Betrachtung heraus gedacht Sinn machen, was aber unter nicht-monetär messbaren Kriterien wiederum weniger sinnvoll oder sogar sinnlos erscheint.
  • Es kann etwas für eine kleine Region gedacht Sinn machen, was aber für einen Kontinent oder für die gesamte Welt betrachtet weniger Sinn macht.
  • Es kann etwas für eine bestimmte (ggf. kleine) Gruppe an Menschen Sinn machen, was für eine größere Gruppe an Menschen aber ungünstig oder unsinnig ist.

Mit dem Thema der Nachhaltigkeit geht einher, dass man für die Dinge, die um einen herum geschehen, die Konsequenzen im großen und im kleinen mitdenkt, die hiermit einhergehen. An dieser Stelle ist es vielleicht ganz instruktiv, einiges über Ansichten ausgewählter Unternehmenslenker aus der Praxis zu erfahren:

 

Mittels eines Blog-Beitrages unter http://spotlighteurope.eu/business/business-serve-people/ findet sich ein Beitrag von Heinrich Deichmann (CEO Deichmann Group) und hierin insbesondere der Satz: The business has to serve the people sowie der Hinweis auf die Hilfsorganisation www.wortundtat.de.

Früher hat man (möglicherweise eben auch negative) Konsequenzen der Aktivitäten von Unternehmen, die sich nicht in den Zahlenwerken und im monetären Geschäftsergebnis niederschlagen, vielfach als Externalitäten bezeichnet und weitestgehend einfach auch außer Acht gelassen. Wenn man Sinn tatsächlich im Gesamtkontext bewerten und dem Handeln zu Grunde legen möchte, hilft eine begrenzte Perspektive jedoch nicht weiter und trägt damit auch nicht dazu bei, das Weltgeschehen nachhaltiger auszurichten.

 

———————

Vertiefungsmöglichkeiten

>> Unter www.va-bne.de bietet die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit vielfältige Inhalte zur Nachhaltigkeit in Verbindung insbesondere mit Betriebswirtschaftslehre und Unternehmensführung an. In folgendem Video hieraus setzt Prof. Dr. Georg Müller-Christ recht grundsätzlich an und stellt dann später im Video einen Bezug zwischen Nachhaltigkeit und Unternehmensführung her (Müller-Christ, 2013):

 

Auch hier zeigt sich insbesondere, dass Unternehmen für Überlegungen zur Nachhaltigkeit ökologische, soziale und ökonomische Aspekte einbeziehen sollten. Das Video führt in einen separaten Kurs “Nachhaltigkeit und Unternehmensführung” unter www.va-bne.de ein. Zudem kann von der Seite www.va-bne.de aus durch Klick auf das Video zu “Nachhaltigkeit und BWL” ein Bereich angesteuert werden, von wo aus weitere Informationen zu Nachhaltigkeit in betriebswirtschaftlichem Kontext zu finden sind. Hier geht es um: Produktion, Logistik, Marketing, Finanzen, Personalmanagement, Rechnungswesen, UnternehmensethikKonsum, Informationsmanagement, Ressourcenmanagement, Strategisches ManagementCorporate Social Responsibility, Supply Chain ManagementIndustrial Ecology und Umweltmanagement. Je nach Interesse kann man hier also eine Vielfalt an Perspektiven kennen lernen und entdecken.

>> Im Online-Kurs unter https://class.coursera.org/bizsociety-001/lecture fordert R. E. Freeman, der an der University of Virginia tätig ist, eine friedliche “conscious conceptual revolution”, die mit einer gewissen Abkehr von folgenden sechs grundlegenden Annahmen einhergeht The Standard Story of Business – Six Key Assumptions” (Freeman, 2014a):

  • “Business is primarily about economics – making money and profits.
  • The only constituency that really matters are shareholders.
  • There does not need to be concern for the environment, because we live in a world of limitless physical recources.
  • Capitalism works because People are self-interested.
  • Given the opportunity, business people will cheat or cut corners.
  • Business works because People are competitive and greedy, and as if by an invisible hand; the greatest good emerges.”

In enger Anlehnung an Freeman (2014b, 2014c) bestehen vier Mängel oder Fehler (“Flaws”) im hiermit eingehenden Denken:

  • Geld verdienen ist nicht Sinn und Zweck von Unternehmertätigkeit (so wie die Produktion von roten Blutkörperchen nicht Sinn und Zweck von Leben ist, Unternehmen sind keine rein ökonomischen Institutionen),
  • Unternehmenstätigkeit und Ethik stehen sich nicht separiert und unverbunden gegenüber,
  • Menschen werden nicht primär und nur durch Geld und die Verwirklichung ihres eigenen Wohlbefindens motiviert (Menschen sind keine simplen “ökonomischen Maximierer”, sondern komplexe Kreaturen, die nicht einfach nur einer Karotte nachrennen),
  • Unternehmen sind keine separierten Einheiten, die einfach unbeeinflusst von globaler Vernetzung, sozialer und gesellschaftlicher Einbindung sowie technologischen Vernetzungsmöglichkeiten betrachtet werden können.

Nach Freeman (2014d) ergeben sich neue Prinzipien:

  • “Business is primarily about purpose … money and profits follow.
  • Any business creates (or sometimes destroyes) value for shareholders, as well as customers, employees, suppliers and communities. Building and leading a business involves getting these interests going in the same direction.
  • Capitalism works because we are complex creatures with many needs and wants, and we can cooperate to create value for each other. Sometimes we act for selfish reasons and sometimes for “other-regarding” interests. Incentives are important, but so are values.
  • Most people tell the truth and keep their promises, and act responsibly most of the time. And, we need to expect that behaviour.
  • Business and capitalism are the greatest system of social cooperation and value creation, ever invented. Competition is important in a free society, since it ensures Options. But, the engine of capitalism is value creation.”

Solange in einem solchen System unter “purpose” und “value” vom einzelnen Unternehmen aus wirksam bis zu einer insgesamt nachhaltig ausgerichteten Weltwirtschaft gedacht und gehandelt wird, geht auch dieses System in die Richtung, die nach den Ausführungen in der Weltkunde notwendig ist.

>> Unter http://www.theguardian.com/sustainable-business/series/sustainability-case-studies findet sich eine Vielfalt an Informationen im Zusammenhang mit dort so benannten Fallstudien.

>> Unter www.sustainablebrands.com ist einiges Interessantes zu finden wie beispielsweise unter

>> Bei Schaltegger (2013b) finden sich unterschiedliche Anforderungen an eine unternehmerische Nachhaltigkeitstransformation beschrieben:

  1. Beiträge zur Lösung von Problemen einer Un-Nachhaltigkeit
  2. Beiträge zur Transformation von Markt & Gesellschaft
  3. Nachhaltige Art des Wirtschaftens
  4. Nachhaltige Art des Geldverdienens
  5. Nachhaltigkeit als partizipativer Entwicklungsprozess

die wiederum mit folgenden strategischen Ansätzen verbunden sind, die im Video ab Minute 9:00 erläutert werden:

  1. Suffizienz-Strategie, Effizienz-Strategie, Konsistenz-Strategie
  2. Sustainable Entrepreneurship (insbesondere “enlarging/multiplying Davids” vs. “Greening Goliaths”, Un-Nachhaltigkeiten schöpferisch zerstören)
  3. Nachhaltiges Geschäftsmodell (Geschäftsmodelltypen und deren Wirkung)
  4. Business Case of Sustainability / Business Case for Sustainability
  5. Einbindung von Stakeholdern

Letztlich sollte Planung mit Offenheit und Flexibilität zusammenwirken (insb. auch Beteiligung von Stakeholdern, Weiterentwicklung durch Experimentieren).

>> Auf die Ideen von Michael Braungart zusammen mit William McDonough gründet sich auch die Plattform http://www.c2c-centre.com/, die sicher mal einen Besuch Wert ist. In folgendem Video aus dem Jahr 2014 ist William McDonough zu sehen:

 

>> The KPMG Survey of Corporate Responsibility Reporting http://www.kpmg.com/Global/en/IssuesAndInsights/ArticlesPublications/corporate-responsibility/Documents/kpmg-survey-of-corporate-responsibility-reporting-2013.pdf

>> Sustainability Reporting Policies Worldwide https://www.globalreporting.org/resourcelibrary/Carrots-and-Sticks.pdf

>> http://www-wds.worldbank.org/external/default/WDSContentServer/IW3P/IB/2014/02/10/000158349_20140210135626/Rendered/PDF/WPS6773.pdf

>> http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/themen/wirtschaft/Unternehmerische_Verantwortung/index.html

>> http://www.youtube.com/watch?v=2CKisv0OdoY

>> http://oklo.org/2009/03/12/too-cheap-to-meter/

>> WeGreen unter www.wegreen.de und die hier zu Grunde liegenden Überlegungen unter http://wegreen.de/uploads/media_items/relevante-csr-informationen-f-r-konsumenten.original.pdf

>> http://www.corp2020.com/

>> http://green.wiwo.de/visionaere-nachhaltigkeit-gruenste-banker-welt/

>> Die Ausgabe 13/2014 des folgenden CSR Magazins http://csr-news.net/main/2014/03/18/csr-magazin-nr-13-nachhaltigkeitsberichte/ hat Nachhaltigkeitsberichte zum Thema

>> Reverse Innovation: http://green.wiwo.de/reverse-innovation-die-naechste-stufe-der-globalen-energiewende/

 

———————

Quellen

cropped-img_20160514_152450.jpg

Ben Shahar, T. (2010) Glücklicher – Lebensfreude, Vergnügen und Sinn finden mit dem populärsten Dozenten der Harvard University, Taschenbuchausgabe, Aus dem amerikanischen Englisch von B. Hickisch. München: Wilhelm Goldmann Verlag.

Braungart, M. (2008) Green Products, Prof. Dr. Braungart über sein “Cradle to cradle”-Konzept auf der Utopia Konferenz, http://www.youtube.com/watch?v=ACT7xbEe6Os

Bruch, H. & Kunz J. J. (2009) Organisationale Energie durch Personalarbeit freisetzen und erhalten, Jahrbuch Personalentwicklung: Ausbildung, Weiterbildung, Management, Development.- Köln : Luchterhand – eine Marke von Wolters Kluwer Deutschland, ISSN 1862-2445, ZDB-ID 21734963. – 2009, S. 5-13

Campbell, K. & Schwier, R. A. (2014) Major Movements in Instructional Design, In: Zawacki-Richter, O. & Andersen, T. (Hrsg.) Online Distance Education: Towards a Research Agenda, S. 345-380, Edmorton: AU Press, Athabasca University. http://www.aupress.ca/index.php/books/120233 (zuletzt besucht am 23.07.2016)

Christensen, C. M. (2016) The innovator’s dilemma – when new technologies cause great firms to fail. Boston: Harvard Business Review Press.

Das Europäische Parlament (2013) Europa 2013 – Wissen, Verstehen, Mitreden, Berlin: Europäisches Parlament, Informationsbüro in Deutschland.

Deckert, R. (2006) Steuerung von Verwaltungen über Ziele – Konzeptionelle Grundlagen unter besonderer Berücksichtigung des Neuen Steuerungsmodells. Dissertation. http://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2006/2789/pdf/DISSRD.pdf

Drucker, P. F. (2007) The Practice Of Management. Classic Drucker Collection. 2nd ed. Oxford: Elsevier (Butterworth-Heinemann).

Freeman, R. E. (2014a) New Models of Business in Society – Lecture 1.2, https://class.coursera.org/bizsociety-001/lecture

Freeman, R. E. (2014b) New Models of Business in Society – Lecture 1.3, https://class.coursera.org/bizsociety-001/lecture

Freeman, R. E. (2014c) New Models of Business in Society – Lecture 1.4, https://class.coursera.org/bizsociety-001/lecture

Freeman, R. E. (2014d) New Models of Business in Society – Lecture 1.6, https://class.coursera.org/bizsociety-001/lecture

Gesang, B. (2014) Einleitung, In: Kann Demokratie Nachhaltigkeit?, Gesang, B. (Hrsg.) Wiesbaden: Springer Fachmedien. S. 13-18

Hamann, K. & Baumann, A. & Löschinger, D. (2016) Psychologie im Umweltschutz – Handbuch zur Förderung nachhaltigen Handelns, München: Oekom.

Harre, N. (2012) Psychology for a Better World – Strategies to Inspire Sustainability, https://www.psych.auckland.ac.nz/en/about/our-staff/academic-staff/niki-harre/psychologyforabetterworld.html (18.7.2016)

Höhler, S. & Luks, F. (2006) Beam us up, Boulding! 40 Jahre “Raumschiff Erde”, Beiträge & Berichte, Heft Nr. 7, Vereinigung für Ökologische Ökonomie, http://www.voeoe.de/wp-content/uploads/2014/06/voeoe-7-2006-beam-us-up-boulding.pdf

Hüter, G. (2011) Könnten wie anders sein – Ist eine mentale Umprägung möglich?, Vortrag, Zweite Konferenz des Denkwerks Zukunft “Weichen stellen. Wege zu zukünftsfähigen Lebensweisen”, http://www.denkwerkzukunft.de/konferenz/2011/huether/

Janszky, S. G. & Abicht, L. (2013) 2025 – So arbeiten wir in der Zukunft. Berlin: Goldegg Verlag.

Kahneman, D. (2012) Thinking, Fast and Slow. London: Penguin.

Korton, D. (2014) A New Story for a New Economy – To find our Human Place in a Living Universe, http://www.clubofrome.org/?p=4806

Leiprecht, R. & Bibouche, S. (Hrsg. des Bandes) (2011) „Nichts ist praktischer als eine gute Theorie“ – Theorie, Forschung und Praxis im Kontext von politischer Kultur, Bildungsarbeit und Partizipation in der Migrationsgesellschaft, in: Leiprecht, R., Petersen, I. & Schulz-Kaempf, W. (Hrsg. der Schriftenreihe) Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM), Carl von Ossietzky Univ. Oldenburg, Nr. 59, http://oops.uni-oldenburg.de/1185/1/leinic11.pdf 

Martin, J.-P. (2014) Jeanpol/Menschenbild, Wikiversity, http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Jeanpol/Menschenbild

Martin, J.-P. (2002) “Weltverbesserungskompetenz” als Lernziel?, http://www.ldl.de/Material/Publikationen/aufsatz2002-2.pdf (zuletzt besucht am 23.07.2016)

Matthews, H. D. & Graham T. L. & Keverian, S. & Lamontagne, C. & Seto D. & Smith T. J. (2014) National contributions to observed global warming, IOP Publishing, Environmental Research Letters, 9 (2014), 014010 (9pp), doi:10.1088/1748-9326/9/1/014010

Müller-Christ, G. (2013) Nachhaltigkeit und Unternehmensführung, http://www.youtube.com/watch?v=k-evxMJNnLo#t=200

Precht, R. D. (2015) ‘Erkenne die Welt, – Eine Geschichte der Philosophie I, München: Goldmann.

Renn, O. (2014) Das Risikoparadox – Warum wir uns vor dem Falschen fürchten. Frankfurt: Fischer Verlag.

Robbin, S. P., Coulter, M. & Fischer, I. (2014) Management – Grundlagen der Unternehmensführung. 12., aktualisierte Auflage. Hallbergmoos: Pearson Deutschland.

Russel, B. (2001) Philosophie des Abendlandes – Ihr Zusammenhang mit der politischen und sozialen Entwicklung, 10. Auflage, München/Wien: Europaverlag.

Schaltegger, S. (2013a) Strategisches Management und Nachhaltigkeit – Episode 1: Bisherige Ansätze des strategischen Nachhaltigkeitsmanagements, http://www.youtube.com/watch?v=p-stAyzGi9w

Schaltegger, S. (2013b) Strategisches Management und Nachhaltigkeit – Episode 2: Strategisches Management unternehmerischer Nachhaltigkeitstransformation – Konzept und Ausblick, http://www.youtube.com/watch?v=4Q_15VmhH28

Schaltegger, S. und Dembski, N. (2013) Interview zu Schaltegger, S. (2013a) und Schaltegger, S. (2013b), http://www.youtube.com/watch?v=QXrc39gXpc8

Schneidewind, U. (2011) Nachhaltiges Ressourcenmanagement als Gegenstand einer transdisziplinären Betriebswirtschaftslehre – Suffizienz als Business Case, in: Corsten, H. & Roth, S. (Hrsg.) Nachhaltigkeit – Unternehmerisches Handeln in globaler Verantwortung, Wiesbaden: Gabler, S. 67-92

Siemens, G. (2005) Connectivism: A Learning Theory for gthe Digital Age, International Journal of Instructional Technology & Distance Learning, 2(1), http://er.dut.ac.za/bitstream/handle/123456789/69/Siemens_2005_Connectivism_A_learning_theory_for_the_digital_age.pdf (zuletzt besucht am 23.07.2016)

Söllner, F. (2012) Die Geschichte des ökonomischen Denkens, 3. Auflage, Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag.

Weybrecht, G. (2014) The Sustainability MBA – A Business Guide to Sustainability, 2nd ed., John Wiley & Sons Ltd.

Willcox, K. E. & Sarma, S. & Lippel P. H. (2016) Online Education: A Catalyst for Higher Education, Online Education Policy Initiative, Final Report, Cambridge: Massachusetts Institute of Technology, https://oepi.mit.edu/sites/default/files/MIT%20Online%20Education%20Policy%20Initiative%20April%202016_0.pdf (27.06.2016)

Wöhe, G. & Döring, U. (2010) Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 24. überarb. und aktual. Aufl., München: Verlag Franz Vahlen.

Leave a comment

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.