Das Strategiespiel “Dr. D.” | Gemeinsam mehr erreichen!

Das Spiel Dr. D. ist lange ein Spiel ohne Name gewesen. Es war gar nicht einfach einen Namen für das Spiel zu finden. Das Spiel hätte beispielsweise auch TRIGON, TRIGONUMWIN-WIN, MURMELO, SON, COOM, COMCOO, 3CO, SON, TRIMU, TROULEQUESOLINO oder KO² heißen können. Mit letzterem käme zum Ausdruck, dass das Spiel KOOPERATIV oder KOMPETITIV spielbar ist. Je nachdem, ob man kooperativ oder kompetitiv spielt, zählt man die – wie nachfolgend beschrieben – eroberten Sechsecke in einer Summe (gemeinsam eroberte Sechsecke zählen mehrfach jeweils mit der Anzahl der gemeinsamen Eroberer) oder separat pro Spieler aus. Die Spieler können vor dem Spiel vereinbaren, ob Sie kooperativ oder kompetitiv spielen möchten oder ihre persönliche Zielsetzung bspw. auch jeder für sich behalten, um sich am Ende auf individuelle Weise am Spiel zu erfreuen. Auch im wahren Leben wissen wir ja nicht immer, ob andere Menschen uns gegenüber kooperativ oder kompetitiv geprägte Motive haben. Das Besondere und – wie ich finde – Spannende an diesem Spiel, das es zu entdecken gilt, kann man kaum beschreiben, sondern nur für sich entdecken. Hierfür musst Du es spielen, und dabei sei Dir viel Spaß gewünscht 😉 Eine Anleitung findet sich auch hier verlinkt. Bevor nachfolgend die Regeln zum Spiel erläutert werden, sei hier ein Bild der ersten Vitrine gezeigt, in der das Spiel bei den Stormarner Werkstätten für Menschen mit Handicap in Ahrensburg präsentiert wird. Hier wird das Spiel produziert (bei Interesse daran, ein Spiel für zwei, drei, vier oder sechs Spieler zu erwerben, bitte melden unter: http://www.werkstatt-ahrensburg.de/de/kontakt/):

Ein Jahr nachdem die Spielidee auf Sylt geboren wurde, haben wir das Spiel am Strand gespielt:

Und hier einige Erläuterungen zum Spiel:

Die 2’er-Variante

Für die 2’er-Variante benötigt man zwei Spielesets (mit jeweils einem Spielfeld und jeweils einem Satz mit 25 Spielsteinen) wie in folgender Abbildung dargestellt:


Quellennachweis und Urheberschaft für Bild & Spiel: Dr. Ronald Deckert, alle Rechte vorbehalten, abgebildete Prototypen aus Holz (links) produziert durch die Stormarner Werkstätten für Menschen mit Handicap in Ahrensburg, erster Prototyp aud Pappe (rechts)

Spielregeln und Spielablauf

Die Spieler/innen einigen sich darauf, wer beginnt, und setzen abwechselnd einen ihrer Spielsteine jeweils auf ein beliebiges der 50 Felder auf einem beliebigen der beiden Dreiecke (die Farben Grün und Blau der Felder in der Abbildung oben haben in dieser Variante keine Bedeutung). Für das Setzen der Steine reihum bestehen mehrere Möglichkeiten (Empfehlung: 2.):

  1. Wer an der Reihe ist, setzt einen Stein auf ein beliebiges freies Feld.
  2. Wer an der Reihe ist, setzt seinen Spielstein auf das Feld, das frei wird, wenn man einen schon auf dem Spielfeld befindlichen Spielstein um ein Feld verschiebt (ist nur für Spielsteine mit mindestens einem benachbarten freien Feld erlaubt, eigene Spielsteine dürfen nicht verschoben und ersetzt werden).
  3. Wer an der Reihe ist, entscheidet, ob er nach 1. oder 2. setzt und tut dies dann.

Ein Spielstein, der von drei Spielsteinen auf benachbarten Feldern umgeben ist, verbleibt dort bis zum Ende des Spieles, da er nicht mehr auf ein benachbartes Feld verschoben werden kann. Das Spiel ist beendet, wenn alle 50 Steine gesetzt und alle 50 Felder besetzt sind (je nach Wahl der Möglichkeiten 1., 2. oder 3. oben, sind am Ende ggf. für bestimmte Stellungen einzelne Felder unbesetzt, nicht vollständig besetzte Sechsecke werden nicht wie nachfolgende beschrieben gezählt). Ziel des Spieles ist es, Sechsecke zu erobern. Ein/e Spieler/in hat ein Sechseck für sich erobert, wenn er/sie mindestens vier der sechs Ecken des Sechsecks mit eigenen Steinen besetzt hat. Ein Sechseck, dessen Ecken durch drei Steine des/r einen Spielers/in und drei Steine des/r anderen Spielers/in besetzt sind, ist von beiden Spielern/innen erobert worden und zählt dann auch für beide Spieler/innen jeweils als erobert. Am Ende wird ausgewählt, welche/r Spieler/in wieviele Sechsecke erobert hat. Die Sechsecke mit drei Ecken auf dem einem Dreieck und drei Ecken auf dem anderen Dreieck zählen mit. Je nachdem, wieviele Sechsecke jewels durch eine/n Spieler/in oder jeweils durch beide Spieler/innen gemeinsam erobert wurden, liegt die Summe der eroberten Sechsecke der beiden Spieler/innen zwischen 16 und 32 Sechsecken. Viel Spaß beim Erobern und beim Auszählen!

Die 6’er-Variante/4’er-Variante

Für die 6’er-Variante benötigt man sechs Spielesets (mit jeweils einem Spielfeld und jeweils einem Satz mit 25 Spielsteinen) wie in folgender Abbildung dargestellt (für die 4’er-Variante sind es vier Spielesets):


Quellennachweis und Urheberschaft für Bild & Spiel: Dr. Ronald Deckert, alle Rechte vorbehalten, abgebildete Prototypen aus Holz produziert durch die Stormarner Werkstätten für Menschen mit Handicap in Ahrensburg

Spielregeln und Spielablauf

Es gelten für die 6-Spieler-Variante die Regeln analog wie für die 2-Spieler-Variante bis auf die Auszählung. Für das Setzen der Steine reihum bestehen mehrere Möglichkeiten (Empfehlung: 2.):

  1. Wer an der Reihe ist, setzt einen Stein auf ein beliebiges freies Feld.
  2. Wer an der Reihe ist, setzt seinen Spielstein auf das Feld, das frei wird, wenn man einen schon auf dem Spielfeld befindlichen Spielstein um ein Feld verschiebt (ist nur für Spielsteine mit mindestens einem benachbarten freien Feld erlaubt, eigene Spielsteine dürfen nicht verschoben und ersetzt werden).
  3. Wer an der Reihe ist, entscheidet, ob er nach 1. oder 2. setzt und tut dies dann.

Ein Spielstein, der von drei Spielsteinen auf benachbarten Feldern umgeben ist, verbleibt dort bis zum Ende des Spieles, da er nicht mehr auf ein benachbartes Feld verschoben werden kann. Das Spiel ist beendet, wenn alle 150 Steine gesetzt und alle 150 Felder besetzt sind (je nach Wahl der Möglichkeiten 1., 2. oder 3. oben, sind am Ende ggf. für bestimmte Stellungen einzelne Felder unbesetzt, nicht vollständig besetzte Sechsecke werden nicht wie nachfolgende beschrieben gezählt). Ziel des Spieles ist es, Sechsecke zu erobern. Der/ie Spieler/in, die/er die meisten Ecken in einem Sechseck mit seinen Steinen besetzt hat, hat dieses Sechseck für sich erobert. Haben mehrere Spieler/innen zugleich die meisten Ecken erobert – also: 1) Zwei Spieler/innen, die in einem Sechseck jeweils zwei Ecken durch ihre Steine besetzten (restliche zwei Ecken in diesem Sechseck mit zwei unterschiedlichen Steinen weiterer Spieler besetzt), 2) drei Spieler/innen, die in einem Sechseck jeweils zwei Ecken durch ihre Steine besetzten, oder 3) zwei Spieler/innen, die in einem Sechseck jeweils drei Ecken durch ihre Steine besetzten – so wird das Sechseck für alle diese (zwei oder drei) Spieler/innen jeweils als erobert gezählt. Ein Sechseck, das durch je einen Stein von jedem der sechs Spieler erobert wurde, wird für alle sechs Spieler als erobert gezählt (Dies entfällt für die 4-Spieler-Variante. Die beschriebenen Fälle 1), 2) und 3) gelten für die 4-Spieler-Variante analog.). Am Ende wird ausgewählt, welche/r Spieler/in wieviele Sechsecke erobert hat. Viel Spaß beim Erobern und beim Auszählen! Übrigens gibt es noch weitere Möglichkeiten, dass sechs Spieler/innen ihre sechs Dreiecke zu einem Spielfeld kombinieren …



Quellennachweis und Urheberschaft für Bilder & Spiel: Dr. Ronald Deckert, alle Rechte vorbehalten

Das Spiel ohne Name ist beispielsweise mit Teilen dieser Spielfelder natürlich auch als 3’er- oder 5’er-Variante spielbar. Wie sähen in der 3-Spieler-Variante und in der 5-Spieler-Variante mögliche Spielregeln aus? Fallen Dir weitere Varianten für das Spielfeld oder für die Spielregeln ein? Viel Freude beim Entdecken!

Gemeinsam mit Torsten Bierbach und Karin Schröder von den Stormarner Werkstätten für Menschen mit Behinderung (vgl. http://www.werkstatt-ahrensburg.de/, und hier ein Artikel im wir-direkt der NGD) ist ein Prototyp aus Holz entstanden:

Quellennachweis und Urheberschaft für Bild & Spiel: Dr. Ronald Deckert, alle Rechte vorbehalten, abgebildete Prototypen aus Holz produziert durch die Stormarner Werkstätten für Menschen mit Handicap in Ahrensburg

Dies ist ein Beispiel für eine Grundaufstellung, die auch anders gewählt werden kann (bspw. auch Spieler entscheiden über die Anordnung des Spielfeldes und über die Position ihrer ersten Steine):

Quellennachweis und Urheberschaft für Bild & Spiel: Dr. Ronald Deckert, alle Rechte vorbehalten, abgebildete Prototypen aus Holz produziert durch die Stormarner Werkstätten für Menschen mit Handicap in Ahrensburg

Wir haben mit diesen Prototypen auf der BRETT 2017 in Hamburg Rahlstedt (vgl. http://brett-hamburg.de) am 30. September und 1. Oktober 2017 vor Ort Interessierten die Gelegenheit für Testspiele geboten, um das Kennenlernen des Spieles zu ermöglichen und Erfahrungen mit dem Spiel zu sammeln.


Quellennachweis und Urheberschaft für Bilder & Spiel: Dr. Ronald Deckert, alle Rechte vorbehalten, abgebildete Prototypen aus Holz produziert durch die Stormarner Werkstätten für Menschen mit Handicap in Ahrensburg

Von Teilnehmern an den ca. 20 Testspielen sind die folgenden Vorschläge für Namen zum Spiel entstanden:

Quellennachweis und Urheberschaft für das Bild: Dr. Ronald Deckert, alle Rechte vorbehalten.

Einige dieser Namen können auch für bestimmte Varianten Verwendung finden wie beispielsweise Murmelschubsen oder Murmelsprung. Eine auf der Messe mehrfach angesprochene Variante wäre beispielsweise auch, dass bestimmte Sechsecke im Vorwege markiert werden, die dann später bei der Auszählung doppelt zählen. Freie Ecken (besetzt mit Steinen, die zu keinem Sechseck gehören) könnten ggf. auch in die Wertung einbezogen werden oder eben einfach als bei der Zählung Steine ohne Wert tragend angesehen werden.

Ein vielseitiger Sechseckler

Mit dem Spiel ohne Name können auch bekannte Spiele auf sechseckigem Brettmuster neu erfunden werden. Hier finden sich Bilder zu den Beispiel Dame und Solitaire in neuer Aufstellung:

Quellennachweis und Urheberschaft für Bild & Spiel: Dr. Ronald Deckert, alle Rechte vorbehalten, abgebildete Prototypen aus Holz produziert durch die Stormarner Werkstätten für Menschen mit Handicap in Ahrensburg
Quellennachweis und Urheberschaft für Bild & Spiel: Dr. Ronald Deckert, alle Rechte vorbehalten, abgebildete Prototypen aus Holz produziert durch die Stormarner Werkstätten für Menschen mit Handicap in Ahrensburg

Einer der Prototypen präsentiert sich nun wie auf nachfolgendem Bild zu sehen auch in dreieckigen Schachteln. Macht sich gut auf dem Holztisch:

Quellennachweis und Urheberschaft für Bild & Spiel: Dr. Ronald Deckert, alle Rechte vorbehalten, abgebildete Prototypen aus Holz produziert durch die Stormarner Werkstätten für Menschen mit Handicap in Ahrensburg

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